Informativ und nostalgisch

Christian Zahn, Boris Kretzinger, Enno Coners
DIE COMMODORE-STORY
CSW-Verlag, Winnenden, 2., überarb. Neuauflage Dezember 2012, 206 Seiten, Taschenbuch, ISBN 978 3 041287 35 8

VORBEMERKUNG
In einer der letzten c’t-Ausgaben wurde die zweite, überarbeitete Neuauflage dieses Titels aus dem Jahre 2006 erwähnt, und da ich seinerzeit selbst wusste, wie man mit einem C64 umgeht und selbst einen C128D besaß und natürlich auch von anderen Commodore-Modellen in einschlägigen Blättern gelesen hatte, dachte ich mir, dass ich mit dieser Lektüre doch mein lückenhaftes Wissen vervollständigen und vor allem auffrischen könnte.

WORUM GEHT ES?
Um die Geschichte der Firma Commodore und ihres Gründers Jack Tramiel, sowie um die Gerätegruppen und einzelne Geräte, mit denen die Firma Commodore Erfolge oder auch Misserfolge erlebte.

WIE IST DER STIL?
Hakelig, unhandlich. Manchmal merkt man, dass die Autoren keine wirklichen Schriftsteller sein dürften. Manchmal vermutet man vielleicht nicht zu Unrecht, dass sie zwar gemeinsam an dem Buch gearbeitet, sich aber nicht abgestimmt haben. Manchmal wirkt der Text, als wäre mit Textbausteinen gearbeitet worden, weil einige Sachverhalte in praktisch identischem Wortlaut kurz hintereinander wiederholt werden. Manchmal denkt man an amerikanische Dokus, in denen nach der ewig langen Werbung der Eindruck erweckt wird, als habe die Sendung überhaupt gerade erst angefangen.

WAS GEFIEL NICHT?
Stellenweise der Schreibstil; siehe vorher. Die Interviews im Anhang sind ganz offensichtlich unbearbeitete Transkriptionen von Interviewaufzeichnungen; dazu kann man stehen, wie man mag, aber manchen Leuten sollte man wenigstens in der Übersetzung aus dem Amerikanischen eine Anpassung von Sprechsprache an Lesesprache gönnen.
Das Layout ist in Ordnung, aber nicht sehr hübsch. Gemeinsam mit dem ganz sicher preisgünstigen Druck – Bulgarien! – und dem unedel wirkenden Papiers entsteht ein eher billiger Eindruck, der durch die zwangsläufig herabgesetzte Qualität der zahlreichen ursprünglich wohl farbigen, hier jedoch nur schwarz-weiß gedruckten Abbildungen noch ein wenig mehr einfach nur »billig« wirkt.

WAS GEFIEL?
Die Informativität. Die Abbildungen, die zahlreiche alte Erinnerungen wieder hervorholten. Und die Erkenntnis, wie wenig man damals eigentlich wirklich über Commodore wusste, obwohl es sich zeitweise um einen durchaus bedeutenden Computerhersteller handelte.

ZU EMPFEHLEN?
Ja.

NOCH WAS?
Bei einer überarbeiteten Neuauflage hätte ich mir gewünscht, dass offensichtliche textliche Unsauberkeiten – und auch die immer noch vorhandenen Tippfehler – beseitigt worden wären. Insgesamt hätte ich mir auch mehr Informationen über die Person des Jack Tramiel gewünscht, um einige der Ereignisse besser zu verstehen, die letztlich zum Niedergang der Firma Commodore führten.

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