Eine Workaholic wie mir fällt manche Entscheidung nicht leicht. Wenn Arbeit zum Hobby wird, und wenn ein Hobby zur Arbeit wird, dann verfließen die Grenzen, und das Einzige, was man noch als Wegpunkte zu notieren weiß, das sind die Highlights, die Erfolgserlebnisse.
Und manchmal leidet etwas darunter –
Meine Gattin und ich haben entschieden, unsere Sonntage zukünftig vollständig arbeitsfrei zu halten. Es wird zwei Arten »blauer Sonntage« geben:
Der »Blaue Sonntag« wird vollständig arbeitsfrei sein: kein Haushalt, kein Handwerk (wie Renovierungen, Ausbesserungsarbeiten usw. – nicht, dass ich die überhaupt so häufig machen würde), und vor allem: kein Computer (also auch keine Emails – für Notfälle haben wir unsere BlackBerrys –, kein Internet, keine DVDs, kein TV, nichts dergleichen). Statt dessen werden wir faul sein, spielen (Klassiker wie »Carcassonne«, »Muros«, aber auch neue Spiele wie »Kingdom Builder«), und in meinem Falle vor allem: viel lesen, mehr lesen, noch mehr lesen, am allermeisten lesen. Und auch unserem Hund wird breiter Raum eingeräumt, indem wir uns am Sonntagmittag – natürlich wetterabhängig – umfangreichere Spaziergänge als gewöhnlich gönnen.
Der »Hellblaue Sonntag« – der im wöchentlichen Wechsel mit dem »Blauen Sonntag« stattfinden wird – läuft genau so, mit Ausnahme der Nutzung des Computers: zum Zocken (das ist eher das Metier meines holden Weibes), zum Filme anschauen, zum Einkaufen im Internet (auch hier nach wie vor: keine Arbeit! – das könnte sich für meinen privaten Blog positiv auswirken).
Das sind nicht meine ersten Versuche, meine Freizeitgestaltung zu verändern. Aber wir haben am 11.11., unserem Hochzeitstag, unseren ersten »Blauen Sonntag« zelebriert – und ich freue mich auf den morgigen (die Bücher in meinem Regal ungelesener Bücher [RUB] flattern schon vorfreudig mit den Seiten).