Für den letzten Deppen, der es immer noch nicht kapiert hat

Nicht nur kleine Kinder, auch Tiere – und nicht nur Hunde – gehören nicht in ein Auto eingesperrt. Und ein kleiner geöffneter Fensterschlitz hilft überhaupt nicht. Nur ein Anruf bei der Polizei und eine eingeschlagene Scheibe. Für den Anfang — vor der eigentlichen Rettung.

Hitzefalle Auto -Selbstversuch bei 18 Grad Außentemperatur

Acht Mäuse

Eigentlich müssten es »Acht Löwen« heißen, folgt man der Benennung des Listenhunde-Nothilfe e.V.
Beschlagnahmen sogenannter Listenhunde in Nordrhein-Westfalen sind – wie auch in anderen Bundesländern, in denen Ahnungslose an grünen Tischen entscheiden, welche Hunderassen gefährlich sind – nicht selten. Unter anderem hat es diesmal Kira erwischt, ein trächtiges Hundemädchen, und ich denke, es war Glück für die Hündin und ihre Welpen, dass die Beschlagnahme so rechtzeitig erfolgte, dass die jungen »Löwenkinder« in Sicherheit auf einer Pflegestelle des Vereins das Licht der Welt erblicken konnten.

Ab Anfang April können sie nun in ein richtiges Zuhause vermittelt werden. Die Beschreibungen, die sich unter den untenstehenden Links finden, sind praktisch identisch, so wie sich die kleinen Jungs und Mädchen einander ähnlich sind. So jung wie sie sind ist zumindest eines sicher: Gelangen sie in die richtigen Hände, haben sie ein schönes Leben als normaler Hund vor sich, möglicherweise sogar ohne die Einschränkungen eines Lebens als Listenhund.

Mojo | Sanura | Adisa | Tayo | Kimara | Abebi | Kiano | Kesiha

Mein Reden: Leichtsinn und Aufsichtspflichtverletzung

Heute morgen gab’s einen Newsletter von TASSO zu der Frage, warum man einen Hund nicht unbeaufsichtigt vor einem Geschäft (Supermarkt, Bäcker, was auch immer) zurücklassen sollte: hier.

Und nicht nur auf petfindu.com, von wo ich das Bild ausgeliehen habe, findet sich ein Beitrag im gleichen Tenor. Wenn man bei Google nach dem Stichwort »Hund vor dem Supermarkt« sucht, findet man massenhaft Beiträge, die alle in die gleiche Richtung argumentieren: nicht (nach-) machen! (Und man sollte sich immer überlegen, ob man sein Kind auch draußen anbinden würde [und nein, das Argument »Das ist ja nicht das Gleiche!« zieht nicht].)

Galgos: Spanisches Leid – eine Petition

Ich weiß nicht, ob solche Petitionen überhaupt etwas bewirken, aber ich vergebe mir nichts, sie zu unterschreiben und sie auf diesem Wege weiterzutragen. Und wenn das nur ein wenig Aufmerksamkeit erregt, dann ist das mehr, als es nur zur Kenntnis zu nehmen, zu unterschreiben und ansonsten zu schweigen. Schweigen und Ignoranz sind mitschuldig an diesem und anderem Tierleid.
Initiator dieser Petition ist die VETO, die Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen.

Wer glaubt, das Leid der spanischen Galgos beginne erst mit dem Tag ihrer Entsorgung, der irrt. Im Rahmen der anhaltenden Jagdtradition in Spanien sind die Tiere für die Jäger allein Jagdausrüstung und werden entsprechend behandelt.
Um die Unterhaltskosten gering zu halten, mangelt es an Futter, Wasser und einer artgerechten Unterbringung. Abgelegen werden sie in dunklen Verschlägen gehalten. Viele der Hunde werden misshandelt, bei der Abrichtung gequält und bei der Jagd ausgebeutet.
In Spanien gilt die Hasenjagd mit Galgos immer noch als Volkssport. Offizielle Wettkämpfe, Zuchttiere und hohe Geldsummen machen die Hunde zu einem profitablen Wirtschaftsfaktor unter dem Deckmantel der Tradition.
Die aktuelle Lage in Spanien ist daher für Jagdhunderassen wie den Galgo Español lebensbedrohlich. Sie werden nicht nur von den Jägern, den sogenannten Galgueros, sondern auch aus gesetzlicher Sicht als Nutztiere gewertet und erfahren daher keinerlei Schutz und Hilfe. Vielmehr ermöglicht die unzureichende Gesetzeslage die Ausbeutung der Windhunde und bestärkt die Jäger in Spanien an der grausamen Jagdtradition festzuhalten.
Wir von VETO finden, das muss sich ändern! Darum bitten wir dich inständig, unsere Petition zum Schutz der Galgos zu unterschreiben.

Zur Petition: hier lang!

Warum ist es so wichtig, unsere Petition zu unterstützen?
Gesetzliche Regelungen zum Schutz von Tieren können die Galgos und andere Jagdhunderassen vor Ausbeutung und Leid bewahren. Aber: Bisher gibt es kein nationales Tierschutzgesetz in Spanien, welches die Vierbeiner schützt.
Es ist enorm wichtig, dass sich in Spanien sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene grundlegend etwas ändert. Tierschutz hat in der Politik oftmals einen geringen Stellenwert. Häufig findet das Thema kaum Beachtung und steht ganz unten auf der Tagesordnung. Abhilfe können nationale und internationale Standards und Regelungen schaffen.
Mit unserer aktuellen Petition fordern wir von der spanischen Regierung eine Gesetzesänderung zum Schutz des Galgo Español und anderer Jagdhunderassen.
Je mehr Stimmen wir für unsere Petition zusammenbekommen, desto größer wird der Druck auf die spanische Politik, endlich zu handeln. Eine langfristige Veränderung der gesetzlichen Lage erreichen wir nur gemeinsam.
Gib auch du den Galgos jetzt deine Stimme, um das Leid der Vierbeiner zu beenden!

Jetzt unterschreiben!

Gemeinschaftlich können wir so viel mehr erreichen! Bitte verbreite diese Petition auch über Social Media, um noch mehr Menschen auf den Missstand und das Leid der Galgos aufmerksam zu machen.

TASSOtistik: TASSO liefert Zahlen

Wer TASSO nicht kennt, besitzt kein Haustier – vor allem keinen Hund oder keine Katze. Wer TASSO nicht kennt, jedoch ein Haustier besitzt, ist bis zu einem gewissen Grade verantwortungs-, jedenfalls aber gedankenlos. Denn TASSO ist in Deutschland die wohl größte Datenbank für Haustiere – wie gesagt: vorrangig Hunde und Katzen –, und es gibt ganz sicher eine Unmenge an Fallbeispielen, in denen die Registrierung bei TASSO ein entwischtes Haustier seinen Haltern zurückgebracht hat.

Weil Datenbank, kann TASSO natürlich Auswertungen machen. Und so stellte TASSO dieser Tage fest, dass die beliebteste Hunderasse in Deutschland – und das in allen Bundesländern – keine Hunderasse ist, sondern: der Mischling. Erst danach folgen der Labrador Retriever (Platz 2), der Deutsche Schäferhund (3) und die Französische Bulldogge (4). Und auch die übrigen Rassen in der Top Ten sieht man häufig im deutschen Gassistraßenbild. Mit unseren drei Mädels – allesamt Mischlinge – liegen wir also bestens im Trend.

Bei den beliebtesten Tiernamen sieht das freilich anders aus. Da können Kim, Naomi und Susi – ebenso wenig wie einige TASSO-Bürohunde wie Micha, Kay, Izzy, Lady und Toki – gegen Luna bei Hundemädchen (seit 2011 Platz 1) und Balu oder Balou bei Hundebuben (seit 2015 Platz 1) nicht anstinken. Und auch unter den übrigen Plätzen finden sich unsere Mädels nicht. Das hat allerdings auch einen Vorteil: So kann es nicht vorkommen, dass gleich acht bis dreizehn Hunde angelaufen kommen, wenn wir »Kimmi!« rufen …

Bei Katzenmädchen ist ebenfalls Luna die Nummer 1 (seit 2019, zuvor zwischen 2011 und 2015), während die Katzenmänner Assoziationen zu größeren Ausführungen erregen wollen: Simba auf Platz 1, Leo auf Platz 2 – und der gute alte Felix – zuletzt 2014 auf Platz 1 – hat offensichtlich kein Glück mehr, denn er landete 2021 nur noch auf Platz 7.

Hilfe für Galgos in Not

Das Foto stammt von der VETO-Website (veto-tierschutz.de).

Jedes Jahr Anfang Februar werden sie weggeworfen, aussortiert, entsorgt: Galgos. Jagdhunde, die auf der iberischen Halbinsel nur so lange als nützlich betrachtet werden, so lange sie Leistungen erbringen. Ihr Leben ist auch während der Zeit vor ihrer Entsorgung nicht schön – aber danach sind sie Müll, Abfall.
VETO versucht zu helfen. Schaut euch das Video an. Schaut in diese Augen.

El Galgo Español - Ein Leben nach der Jagd / Dokumentarfilm

  • P.S.: In einer der letzten WDR-Sendungen der Reihe »Tiere suchen ein Zuhause« wurden mehrere Galga (d.s. weibliche Galgos) aus einem deutschen Tierheim vorgestellt. Ihre Augen zeigten einen ganz anderen Blick.
  • P.P.S.: Und vielleicht sollte man sich manche Dinge – nicht nur die Seuche – durch den Kopf gehen lassen, wenn man sein Urlaubsziel auswählt …

Vertrauen gut, Misstrauen besser?

Ich weiß sogar aus eigener Erfahrung, dass man nicht einfach jedem Hundetrainer vertrauen sollte. Als Kim damals zu uns kam, hatten wir wegen ihres uns gegenüber ablehnenden Verhaltens eine Trainerin beauftragt, die meinte, Kim sei nur zickig, würde einen auf Mädchen machen. Das Wenige, das wir über ihre Historie wussten, hat sie nicht interessiert. — Die Trainerin, die wir danach hatten, war deutlich besser. Ihr haben wir viel zu verdanken — und Kim auch.

Wie leicht es passiert, dass einem ein Trainer den eigenen Hund versaut, wenn man nicht misstrauisch ist und alles hinterfragt, was da vor sich geht, zeigt die Geschichte von Olaf. Lest sie hier in aller Ausführlichkeit. Ich will das hier nicht diskutieren, akzeptiere aber Kommentare, die das tun. Für mich ist klar, dass diese Trainerin aus dem Verkehr gezogen gehört. Leider ist es viel zu einfach, die Prüfung abzulegen, und so ist missbräuchlichem Verhalten gegenüber einem von Grund auf dem Menschen zunächst vertrauenden Tier Tür und Tor geöffnet. Menschen, die auch noch Geld dafür verlangen und dabei eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, dürfen nicht geduldet werden.

Ich hoffe für Olaf, dass es den Menschen, die den Schaden nun wieder reparieren dürfen, gelingt, dass er wieder zu dem Hund werden kann, der er im Grunde war und im Grunde auch immer noch ist. Er hat es mehr als verdient. Er hat noch ein langes Leben vor sich — und das soll nicht nur für ihn, sondern auch für seine Menschen ein schönes Leben sein.

[Die Fotos stammen von einer Fotografin namens Carina; ihre Website: https://facebook.com/cbfotografie.bs.]

Nicht vergessen – nicht ballern!

Zur Erinnerung: Der schrecklichste Tag des Jahres für Tiere – gleich, ob in unserem Heim oder draußen in der Wildnis – ist Silvester. Es gibt sicherlich sinnvollere Dinge, für die man sein Geld ausgeben kann.

Quelle: DER TIERNOTRUF, Ausgabe 68, Tasso e.V., Sulzbach/Taunus, Dezember 2021, www.tasso.net