Ungeschicklichkeit mit Migrationshintergrund

Wir leben in einem Land, das nicht nur einen einschlägigen geschichtlichen Hintergrund hat, sondern in dem auch nach wie vor Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit gang und gäbe sind, gar im Aufwind befindlich, wenn man manchen Stimmen glauben möchte. Vor diesem Hintergrund halte ich die Idee des Netzwerkes »NdM« (deren Namen ich wegen des Gendersternchens in selbigem nicht ausschreibe) für ausgesprochen dämlich, Tiefdruckgebieten »Namen mit Migrationshintergrund« (ich wusste nicht, dass Namen einen solchen Hintergrund haben können) zu geben, angefangen in diesen Tagen mit dem Tief »Ahmet«. Und wie die Idee ist auch die Argumentation dämlich: »›Das Wetter diverser zu machen ist nur ein symbolischer Schritt‹, erklärte NdM-Vorsitzende Ferda Ataman. ›Wichtig ist, dass gesellschaftliche Vielfalt endlich Normalität wird, überall.‹« Mit migrationshintergründigen Namen für Tiefs (und Hochs?) erreicht man ebenso wenig die Normalität gesellschaftlicher Vielfalt – blah! – wie mit dem Genderunfug Gleichberechtigung zu erlangen ist. Tatsächlich liefert die NdM-Idee nur Wasser auf die braunen Mühlen von Antisemiten und Ausländerhassern, denn nun hat dieses Pack noch einen Grund mehr, Juden und Migranten anzugehen, nun also auch noch wegen des Wetters: zu nass, zu kalt, zu heiß, zu trocken – und Juden und Ausländer sind schuld.

Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/…

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