Wall Street
(Wall Street, Oliver Stone, USA 1987)
Der Film von 1987 – mit Michael Douglas und Charlie Sheen – hat natürlich Ähnlichkeiten mit dem 2010er Streifen »Wall Street: Geld schläft nicht«, das liegt schon an der Thematik, aber das liegt auch am Fortsetzungscharakter des letztgenannten Films. Obwohl ich Shia LaBeouf gerne sehe, finde ich den älteren Film insgesamt spannender und runder – und interessanter, nach wie vor, was vielleicht auch mit daran liegen mag, dass die ganze Börsenthematik heutzutage schon dadurch ziemlich ausgelutscht ist, weil man sie ständig – im Radio, im Fernsehen, im Internet letztlich auch – um die Ohren geblasen bekommt. Auch fand ich die Schilderung der Auswirkungen des Treibens von Bankern und Finanzmanagern auf die »normale« Gesellschaft – hier repräsentiert durch Bud Fox’ (Charlie Sheen) Vater (gespielt von Martin Sheen – wie schön!) und seinen Arbeitgeber, eine Airline mit erkennbarem Bedarf, wieder auf die Beine gestellt zu werden – ausgeprägter und wichtiger, als das doch eher »klasseninterne« Problemgebäude des neueren Werkes.
Die Zeit, aus der »Wall Street« stammt, war eine Hochzeit guter Filme, Filme, die sich einen Platz in meiner Erinnerung gesichert haben. »Wall Street« gehört dank eines wie so oft genialen Michael Douglas und eines präskandalös sehenswerten Charlie Sheen auf jeden Fall dazu.
Virus – Schiff ohne Wiederkehr
(Virus, John Bruno, USA/GB/D/J/FR 1999)
So gemein kann das Gedächtnis eigentlich nicht sein. Es ist eine Weile her, dass ich diesen Film gesehen habe – und ich erinnerte mich nicht gleich an ihn, um ohne Umweg herauszufinden, ob es sich um den Streifen »Virus« – auf Deutsch »Outbreak« – von 1995 oder »Virus X« von 2010 handelte. Tatsächlich ist »mein« »Virus« ein ganz anderer Film: »Virus – Schiff ohne Wiederkehr« heißt er vollständig auf deutsch, et voilà! Wenn man in der IMDb nach Jamie Lee Curtis sucht und bei ihr dann nach dem Titel »Virus«, dann wird man auch in der IMDb fündig.
Die Story ist klassisch: Action, ein bisschen Horror, und noch eine Reihe typisch amerikanisch-cineastischer Zutaten. Die Besatzung eines Schleppers trifft im Auge eines schweren Sturms auf einen russischen Frachter, auf dem sich seltsame Dinge ereignen. Diesmal sind es keine Monster, keine Viren, keine Bakterien und ähnliches – nein, in diesem Film tobt sich die Tricktechnik mit einem Gegner aus, der mich ganz spontan – wenn auch ohne thematischen Zusammenhang – an »Transformers« erinnerte. Es gab da einfach ein paar Elemente …
Der Film ist keiner, der wirklich im Gedächtnis bleibt; siehe oben. Aber man kann ihn sich anschauen. (Und wenn man ihn eh gleich wieder vergisst, vielleicht auch zwei Mal …)
Helden der Nacht
(We Own The Night, James Gray, USA 2007)
Auf den ersten Film ein für das amerikanische Kino nicht untypischer Film aus dem Gangstermilieu, auf den zweiten Blick eher ein Familiendrama. Der eine Bruder – gespielt von Joaquin Phoenix – führt einen Club in Manhattan, in dem Russen Drogen verkaufen; der andere Bruder – Mark Wahlberg – ist Polizist. Als die Polizei versucht, der Russen habhaft zu werden, eskaliert die Situation.
Kein schöner Film, wie dies in diesem Genre und unter den Voraussetzungen des Drehbuchs auch nicht anders zu erwarten war. Und so ein kleines Happy End mag ich dann eigentlich auch ganz gerne haben.
Chaos
(Chaos, Tony Giglio, CDN/GB/USA 2005)
Ein Film aus der Zeit, als Wesley Snipes noch gute Filme machte. Hier überfällt er mit seinen Leuten eine Bank, nimmt Geiseln, fordert einen bestimmten, aber suspendierten Polizisten – Jason Statham – als Verhandlungsführer an und verschwindet dann mit einem Riesenbrimborium, aber ohne einer Geisel ein Haar zu krümmen spurlos. Zuerst sieht es auch so aus, als hätte die Bande nicht einmal einen Geldschein mitgenommen. Aber man kann auch anders stehlen …
Der Film scheint vordergründig recht gradlinig zu sein. Snipes als Gangster auf der einen Seite, Statham – mit Ryan Phillippe als Partner – als problematischer, aber letztlich doch »guter« Bulle auf der anderen Seite, da weiß man, wie so was ausgeht. Doch der Zuschauer wird böse getäuscht …
Spannend und gut. Statham mal in einer etwas bewegungsärmeren Rolle – und Snipes wäre zu wünschen, dass er irgendwann aus dem rumänischen B-Movie-Produktionssumpf in die Gefilde solcher Streifen zurückkehren kann.
American Gangster
(American Gangster, Ridley Scott, USA 2007)
Denzel Washington spielt hier den Gangster, einen Heroindealer in den USA der 1970er Jahre. Russell Crowe spielt den Polizisten auf der anderen Seite. Die Geschichte, die ebenfalls – wie schon »Helden der Nacht« – fast mehr Charakterzüge einer Familiengeschichte mit dramatischen Elementen als von einer reinen Gangstergeschichte hat, zeigt sich alles andere als geradlinig. Die beiden Hauptdarsteller bzw. ihre Figuren sind nicht von Anfang des Streifens an Gegner, das Ganze entwickelt sich vielmehr erst durch viele kleine Ereignisse, die kumuliert dann langsam auf den Showdown zusteuern.
Washington ist sowieso immer sehenswert, und Crowe im Grunde auch, wenn er hier auch ein wenig blass gegenüber Washington wirkt. Insgesamt wieder einer dieser Filme, die eigentlich gut sind, aber so ganz ohne Happy End einen leicht metallischen Geschmack hinterlassen.