- Die Kinder von Paris: Eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, als die Vichy-Regierung versuchte, Hitler den Arsch zu küssen und Pariser Juden – darunter viertausend Kinder – einsammelte, in Frankreich hin und her verschob und letztlich auf Nimmerwiedersehen nach Polen verschob. Anfangs wirkte der Film auf mich langweilig, überflüssig, weil emotional viel zu überzogen, aber am Ende gibt es an einem Punkt einen kippenden Moment, und danach kommt man nicht mehr aus. Nicht schön, nicht herausragend, nicht sensationell, nicht wirklich sehenswert. Ein Stück verschwendeter Ehrlichkeit. Nicht, weil die Ehrlichkeit zu unglücklich präsentiert würde. Sondern vielmehr, weil vermutlich niemand den Film wirklich wahrgenommen hat.
- Krieger des Lichts: Seufz. Weibliche Heldin mit kampfstarker Unterstützung gegen superschnelle Zombies, die aus dem Nichts (und ohne wirkliche Erklärung) erscheinen. Der Film ist stupide abgedreht: Heldin trifft Supporter, beide rennen, Heldin versteckt sich, Supporter zerhackt Zombies, und das immer wieder. Schuld an allem ist irgendein Magier mit irgendwelchen Schutzdämonen, der eine Rune (!) zurückhaben möchte, die die Heldin von einem Verwandten (ich glaube, es war ein Onkel) geschenkt erhielt. Und so weiter, und so fort. – Einen intelligenteren Film zu drehen, wäre nicht schwer gewesen; einen intelligenteren anzuschauen, auch: die Werbung auf SAT.1 hätte vermutlich gereicht.
- Julia’s Eyes: Spanischer Thriller mit Horror- und Slasher-Elementen. Elementen, wohlgemerkt. Aber wer sich mit spanischen Filmen der härteren Sorte auskennt, der weiß, dass die tatsächlich härter ausfallen, als das amerikanische Waschmaschinenprogramm. – Hier geht es um Zwillinge. Sara, die eine, wurde ermordet. Julia, ihre Schwester, versucht herauszufinden, was vor sich ging, wer der Mörder ist, während sie gleichzeitig nach und nach ihr eigenes Augenlicht verliert (eine Familienkrankheit, könnte man sagen). Über den Täter will ich nichts schreiben, aber der potenzielle Interessent an diesem Film darf sich sicher sein, dass die kranke Motivation dieses Menschen nicht in einem amerikanischen Film, sondern nur in einem spanischen (und vielleicht noch einem französischen) Thriller auftauchen kann. Sehenswert, wirklich sehenswert. (Und ich gebe ehrlich zu, dass Belén Rueda, die Darstellerin von Sara und Julia, genau der Typ Frau ist, auf den ich abfahre …)
- 72 Stunden – The Next Three Days: Familiendrama mit »Ein Mann sieht rot«-Aspekten, nur dass Russell Crowe nicht völlig durchknallt. Seine Frau soll eine Konkurrentin umgebracht haben und wird eingesperrt. Er versucht, sie herauszuholen, aber die Situation wird immer schwieriger. Schließlich entführt er sie aus dem Knast – mit vielen Tricks, mit Unterstützung und mit viel Chuzpe. Sehenswert – vor allem auch wegen des Endes.