Largo Winch 2 – Die Burma-Verschwörung
(Largo Winch II, Jérôme Salle, FR/BE/DE, 2011)
www.imdb.com/title/tt1322333
Der erste Largo Winch, den ich zweimal sah bislang, hat mir nicht gefallen; beim ersten Ansehen gar nicht, beim zweiten so lala. Er war mir einfach zu konfus, die Motivationen der handelnden Figuren waren mir zu unklar, zu häufig schien sich die Frage in den Vordergrund drängen zu wollen: »Was soll das eigentlich?«
Der zweite Teil macht es besser. Er ist geradliniger, aber nicht simpel, die Hauptfigur, inzwischen bezüglich ihrer Historie bekannt, ist besser gezeichnet, klarer, eindeutiger, ohne dass sie deshalb uninteressant wirken würde.
Largo Winch ist inzwischen CEO der Winch-Gruppe und entscheidet sich, das Unternehmen zu verkaufen und mit dem Geld eine humanitäre Organisation zu gründen. Das alles geht so einfach natürlich nicht, da gibt es viele Neider und viele Menschen, die bei der Gelegenheit ihr eigenes Schäfchen ins Trockene holen wollen.
»Largo Winch 2« ist ein gut gemachter Thriller mit der richtigen Portion Action und der korrekten Menge Verwicklungen, Wendungen und Überraschungen, um einen gute anderthalb Stunden vor der Mattscheibe zu fesseln.
Vielleicht wird der erste Teil anders – und besser – wirken, wenn ich ihn nun noch einmal anschaue. Vielleicht wird es einen dritten Teil geben – gelesen habe ich davon allerdings noch nichts –, und der darf sicher davon ausgehen, dass er auch auf meiner Festplatte landen und angeschaut werden wird.
Roger & me
(Michael Moore, USA, 1989)
www.imdb.com/title/tt0098213
Ein Frühwerk Michael Moores – vielleicht sogar sein erstes? Keine Ahnung. Ist auch egal.
Flint in Michigan war mal ein großer Standort von General Motors, bis dort eine Fabrik nach der anderen dichtmachte. Heute ist Flint vom Niedergang gezeichnet. Sagt und zeigt Moore, der von sich behauptet, in Flint geboren zu sein. (Die Kritiker, die ich in einem vorherigen Beitrag erwähnte, behaupten, er sei woanders geboren; sie versuchen auch zu zeigen, dass es Flint so schlecht gar nicht ginge. Gut, sage ich. Man sollte aber bitte bedenken, dass Moores Film aus 1989 stammt – und die beiden Kritikerstreifen aus 2004 und 2007. Genau das berücksichtigen die Kritiker in ihren Argumentationen gegen Moore nämlich nicht. Aber das spielt hier auch keine Rolle.)
Der Film handelt letztlich davon, wie Moore versucht, einen Interviewtermin mit Roger Smith, dem CEO von GM damals, zu bekommen.
Man kann sich den Film anschauen; man sollte ihn sich anschauen, wenn man eventuell scharf darauf ist, die Filme seiner Kritiker zu verstehen und richtig einzuordnen (wie auch immer). Man muss ihn aber nicht anschauen, denn er ist bei weitem der schwächste von allen Moore-Filmen, die ich bislang gesehen habe. Was nichts ausmacht. Die bessere Filme kamen ja später.
Umständlich verliebt
(The Switch, Josh Gordon, Will Speck, USA, 2010)
www.imdb.com/title/tt0889573
Den Film habe ich erst heute morgen gesehen, am Ostersamstag, da ich dies schreibe. Bei Facebook hielt ich fest, dass Jennifer Aniston der Sonnenaufgang schlechthin an so einem regnerischen und kalten Tag sei – und das ist auch jetzt, am frühen Abend des gleichen Tages noch so.
Die Story ist nicht außergewöhnlich. Kassie Larson – die Aniston – hat keinen Mann, die biologische Uhr tickt und so entscheidet sie sich, sich ein Kind über eine Samenspende zu beschaffen. Ihr bester Freund Wally (Jason Bateman) trinkt auf der Spermienparty, auf der Roland (Patrick Wilson), der Auserwählte, zum Schuss kommen soll (und auch kam), schwer einen über den Durst und vernichtet Rolands Spende. Dass er, Wally, sie dann ersetzte, wird ihm dank eines kapitalen Filmrisses erst viel, viel später klar.
Kassie zieht mit ihrem Sohn weg und kehrt nach sieben Jahren zurück nach New York. Und da spielt sich dann die eigentliche Geschichte ab.
Das Happy End ist vorhersehbar und nachvollziehbar und dennoch ist der filmische Weg dort hin sehr ansprechend, sehr amüsant und dank Nebenrollen mit Jeff Goldblum und Juliette Lewis ein großer Genuss. Die Szene am Ende, wenn die beiden, die zusammen gehören, sich endlich finden, ist simpel, einfach und unprätentiös gemacht – und genau deshalb ein richtig schönes Ende.
Anschauen! Wohlfühlkino ohne Katergefahr!
The Ape
(James Franco, USA, 2005)
www.imdb.com/title/tt0403848
Ein junger Schriftsteller auf dem Weg zu einem Nervenzusammenbruch, verursacht durch Familie und Chef, mietet sich ein Apartment, um in Ruhe schreiben zu können. Dort lebt ein Affe –
Hört sich das nach einer schrägen Story an? Ja, danach hört es sich an, und es wäre auch eine richtig schön schräge Story geworden, über einen Neurotiker nahe dem Zusammenbruch, wenn man das Ganze konsequent gemacht hätte und den Affen nicht immer nur als allzu offensichtlichen Gag hätte mitlaufen lassen. Es ist von vornherein klar, dass der Affe eine Einbildung des Protagonisten – gespielt übrigens von James Franco selbst – ist, und es ist auch von vornherein klar, wohin das Ganze letztlich führen wird, und das macht den Film im Großen und Ganzen nicht wirklich amüsant, sondern eher enttäuschend, manchmal langweilig. Er ist einfach zu vorhersehbar. Es gibt keine Überraschungen, keine Wendungen, nichts. Und die Idee war auch 2005 schon nicht mehr neu.