Serienfieber II: Die Erdnüsse

The Peanuts
(Charles M. Schulz [Writer], Bill Melendez [Director], USA)
de.wikipedia.org/wiki/Peanuts_%28Comic%29

Die Peanuts sind ein Teil meiner Jugend (und sicherlich nicht nur meiner). Sie gehörte in frühen Jahren zu den Serien, die wir Kinder daheim ohne großartige Diskussionen schauen durften; zumal sie damals – im ZDF, glaube ich – zu einer Zeit kamen, zu der unser Vater keine eigenen Programmansprüche geltend zu machen pflegte.
In den 80er Jahren war es der »Große Kürbis«, der mein Leben beeinflusste. Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf kamen – aber Viktor Pawel gründete den Kürbis-Kontakt-Kreis (KKK) und ich zog mit dem Cürbis-Contact-Club (CCC) in Cürbisbrunn (Königsbrunn bei Augsburg, mein damaliger Wohnort) nach. (Ich glaube mich zu erinnern, dass es sogar ein Fanzine um den »Großen Kürbis«.)
Die Peanuts sind Abbilder von Erwachsenen und stellen ihre Welt dar, verkleinert, vereinfacht. Die Tatsache, dass es eigentlich Kinder sind, macht den Transport altkluger Erwachsenenweisheiten einfacher – und sicherlich amüsanter. Denn was meist in den einzelnen Folgen dargestellt wird, sind grundsätzliche Regeln und Konventionen der erwachsenen Welt, so grundsätzlich, dass wir Erwachsenen im Miteinander gar keine Worte mehr darüber verlieren.
Aus irgendeinem Grund kam ich Weihnachten 2011 in einem Gespräch mit meinem Bruder auf die Peanuts und entschied mich, meine Abos bei Videobuster und Lovefilm zu nutzen, meine Sammlung aufzufüllen. Allerdings –
Es gibt leider nicht alle Scheiben auch zu leihen. Und das auf DVDs veröffentlichte Material ist redundant. Die eigentlichen Scheiben sind die, die sich nach den amerikanischen Originalen richten, also solche wie »Du bist super, Charlie Brown!«, »Snoopy hat Sorgen« und »Glück ist ein Tag im Schnee«. Diese Scheiben reichen eigentlich aus, denn die ebenfalls noch verfügbaren »Collections« aus den 60ern und 70ern (»1960’s Collection«, »1970’s Collection Vol. 1« und »Vol. 2«) sowie die Serie, die einfach nur »Die Peanuts« heißt, enthalten das gleiche Material, nur in anderen Zusammenstellungen. (Und speziell die letztgenannte Serie ist bei den genannten Verleihern nicht vollständig zu bekommen.)
Meine Figur war immer Snoopy. So sehr, dass ich der Meinung bin, dass man einen echten Beagle einfach nur Snoopy nennen kann; jeder andere Name würde einen solchen Hund »entbeaglen«. Und seine Kämpfe gegen den imaginären Manfred von Richthofen sind ebenso legendär wie Lucys »Iiiih, giftige Hundelippen haben mich berührt!«.
Für einen massiven Seriengenuss taugen die Peanuts allerdings nichts. Sieht man mehrere Folgen direkt hintereinander, wirken sie ermüdend. Leider. Warum auch immer das so ist. Möglicherweise, weil die einzelnen Folgen nicht aufeinander aufbauen und keinen gemeinsamen Handlungsfaden haben.
Aber am Ende bleiben sie doch Kult. Wenn der Große Kürbis aus seinem Feld steigt, Snoopy nach dem erfolglosen Kampf gegen von Richthofen über Frankreich abstürzt und Lucy den Football wieder und wieder zur Seite nimmt, wenn Charly Brown ihn kicken will. Und diese Erkenntnis macht die Existenz der Folgen in meiner Sammlung eigentlich überflüssig.

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