Die Abzockertage sind gezählt

Ja, Sky ist ein Abzocker. Ja, ja, ich meine den Bezahlsender Sky. Eigentlich ist es ja ein Senderkonglomerat, wenn man es genau nimmt. Aber das ist irrelevant – ein Abzockerladen ist es.

1998 habe ich mit Premiere angefangen, weil mir auf den Geist ging, dass von Spielfilmen auf allen »freien« Fernsehsendern der Nachspann abgeknipst wurde, und auf den Privatsendern die Werbung vor, während und nach der Filme unerträglich wurde. Den Preis am Anfang erinnere ich nicht mehr. Irgendwann stieg ich aus, weil mir das Angebot für den Preis nicht mehr passend erschien. Ich erinnere mich, dass Sky – wie die dann schon hießen – mich mit Briefen fast schon belästigte, in jedem Brief ein anderes supergünstiges Angebot, das man mir vor der Kündigung nicht gönnen wollte.

Irgendwann – ich glaube Ende 2014 – ließ ich mich von einem Kollegen werben und stieg wieder ein. Am Anfang waren das 16,90 EUR monatlich – heute sind es fast 52 Euro. Und das nicht etwa durch ein erweitertes Programm. Ich habe keine Sportsender gebucht, ich nutze die Pay-per-view-Dienste nicht … nur die Sky-Kanäle für Filme und Serien, ein bisschen Doku.

Aber Sky ist da trickreich. Da werden ständig Neuigkeiten eingeführt und auf alle umgelegt. Da wird die Programmstruktur umgestellt, alte Sender fliegen raus, neue kommen rein, Pakete werden neu geschnürt, vermeintlich umfangreicher, definitiv teurer. Und dann die HD-Kanäle, die man auch mit einem 4K-55-Zöller nicht wirklich braucht; die kosten natürlich auch extra.

Aber es ist nicht nur das Geld. Es ist auch der Service – den es im Grunde nicht gibt. Irgendwann gab es Sky Q – vor allem auch auf einem zuvor einwandfrei funktionierenden Empfangsgerät (vulgo: Receiver). Die Steuerung wurde komplizierter und mit jedem weiteren Update unkomfortabler. Und die Software war offensichtlich nicht kompatibel zu allen Geräten. Seit Jahren habe ich Bildaussetzer, Tonstörungen, ein Fehlverhalten, das mal einen ganzen Abend gar nicht und dann wieder alle paar Minuten auftritt und sich nur durch mehrfache Neustarts des Gerätes beheben lässt – bis zum nächsten Mal. Die Sky-Software für PC, Tablet (vulgo: Flachrechner) und Smartphone (vulgo: Cleversprecher), mit der man das Programmangebot gemäß seiner Buchung auch ohne den Receiver (vulgo: Empfangsgerät) schauen kann, funktioniert von Haus aus nicht – ohne jede Fehlermeldung.

Und der Support? Existiert nicht. Ich habe es per Mail versucht, per Fax, per Brief, per Einschreiben. Die Reaktionen waren Anrufe zu mitunter seltsamen Tageszeiten. Manchmal sollte man mit einem Techniker verbunden werden; bevor der antworten konnte, wurde aufgelegt. Und das nicht nur einmal. Manchmal rief die Hotline an, niemand meldete sich, nach einer halben oder ganzen Minute wurde aufgelegt. Auch das nicht nur einmal. Eine Antwortmail, einen Brief oder Ähnliches erhielt ich nie. Die Hilfe im Internet ist ein schlechter Scherz, den zu beschreiben schon mehr Aufmerksamkeit bedeuten würde, als ein Haufen Blödsinn verdient hätte.

Ich habe es dann irgendwann einfach aufgegeben.

Die Entscheidung, zu kündigen, ist schon vor meinem Umzug nach Nordfriesland gefallen, und nachdem Sky jetzt öffentlich lügt – es wird behauptet, es gäbe jeden Tag einen neuen Film, was definitiv gelogen ist, wenn man die alten Kamellen, die Sky unter dem Namen Sky noch nicht gezeigt hat (wohl aber noch unter dem Namen Premiere), nicht mitrechnen möchte – und auch sonst eben nichts dafür tut, mich als Kunden zu halten, war es nun genug. Die Kündigung selbst musste ich telefonisch machen: Per Mail kann man nicht kündigen, und ob Faxe oder Briefe überhaupt irgendwo zur Kenntnis genommen werden, wage ich inzwischen zu bezweifeln. Also rief ich an, und hatte zuerst das unvergleichliche Erlebnis eines unhöflichen, offensichtlich desinteressierten Hotliners, der nicht mal nach meinem Namen fragte. Eine Kündigungsbestätigung, die mir auf zweimalige Nachfrage versprochen wurde, erhielt ich nicht. Also wiederholte ich die telefonische Kündigung, die doch registriert worden war – und dann erhielt ich auch eine Bestätigung.

Am 30.11. ist der letzte Tag. Ein Montag. Montagabends ist traditionell zdfneo-Tag, weil abends »Inspector Barnaby« kommt. Da brauche ich Sky schon nicht mehr. Am 01.12. wird das Empfangsgerät abgebaut, zusammengepackt und noch am gleichen Tag zurückgeschickt. Während ich das Paket zur Post fahre, darf das neue Empfangsgerät schon mal seinen Sendersuchlauf absolvieren. Es ist von TechniSat und hat keine Möglichkeit, eine Karte von einem PayTV-Anbieter aufzunehmen.

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