Der Biber
(The Beaver, Jodie Foster, USA/UAE 2011)
Walter Black (Mel Gibson) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und sich selbst verloren gegangen. Der letzte Ausweg aus einer tiefen Depression ist ihm eine Handpuppe, ein Biber, die er für seine Kommunikation mit der Welt verwendet. Diese Welt reagiert wie erwartet – von völliger Nichtakzeptanz seitens der Familie bis zu Unverständnis und dem Gesichtsausdruck, den jemand annimmt, wenn er glaubt, dass jemand anders einen Vogel hat. Und selbst Walter Black hat seine Schwierigkeiten mit diesem Biber, der immer mehr die Kontrolle auch über ihn selbst übernimmt.
Die wenigen Momente in dem Film, die humoristisch wirken, bleiben einem sprichwörtlich im Hals stecken. Sowohl insgesamt als auch im Detail besehen ist der Film alles, nur nicht humoristisch. Es handelt sich vielmehr um ein ernsthaftes und ernst zu nehmendes Drama mit surrealistischen Elementen, das seine eigentliche Wirkung erst nach dem Film entfaltet. Trotz aller Ernsthaftigkeit und Bedeutung dessen, was man sieht und hört, wirkt der Film »leicht« zu sehen, im Sonne von »Leichtigkeit«, doch das ist er eben nicht, wenn er geendet hat.
Man sollte sich den Streifen nicht antun, wenn es einem nicht gut geht. Das Ding zieht ziemlich runter.
The Tree of Life
(The Tree of Live, Terrence Malick, USA 2011)
Texas, 50er Jahre. Jack (als Erwachsener von Sean Penn gespielt) ist der älteste Sohn einer Familie mit einer komplizierten Beziehung zu seinem Vater (gespielt von Brad Pitt). Der Film handelt von Jack »als einer verlorenen Seele in der modernen Welt, auf der Suche nach Antworten auf die Ursprünge und die Bedeutung des Lebens, die Existenz des Glaubens in Frage stellend« (angelehnt an eine Beschreibung auf IMDb.com).
Der Film ist schwierig. Er ist nicht schön, vielmehr bedrückend, deprimierend, und daran ändern auch wunderschöne, bombastische Bildwelten nichts, die mich spontan an den (leider katastrophalen) »The Fountain« erinnerten, und die auch im Falle des »Tree of Life« mitverantwortlich für die schwere Verdaulichkeit des Streifens sind. Das, was Jack darstellt – und was die IMDb so gut formulierte, dass ich mich daran anlehnte –, hätte man sicherlich schwerlich anders darstellen können. Es bleibt nach dem »Genuss« des Films jedoch die Frage, welche Bedeutung der Film für die Erkenntnis der Bedeutung des Lebens haben könnte.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1, David Yates, GB/USA 2010)
Zurückgestellt. Aus unterschiedlichen Gründen. Letztlich vor allem, weil ich mich dann doch entschieden habe, auf die DVD mit dem zweiten Teil zu warten und das Werk dann in einem Stück zu begutachten.
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
(The League of Extraordinary Gentlemen, Stephen Norrington, USA/D/CZ/GB 2003)
Allan Quatermain (Sean Connery) wird nach England gerufen, um eine Gruppe von Menschen mit besonderen Fähigkeiten um sich zu scharen und gegen »The Fantom« zu kämpfen.
Action, Spannung, gelungene Figurenumsetzungen aus allen möglichen literarischen Quellen – sensationell gut sind Dr. Jekyll und Mr. Hyde –, tolle Special Effects – die »Nautilus« ist einfach unglaublich geil! –, ein schöner Streifen, der mich vor allem daran erinnerte, dass Sean Connery wohl keine Filme mehr machen wird, wie es aussieht, und dass ich das sehr, sehr schade finde.
Ansonsten: Wäre der Film von 2011 oder käme erst 2012, dann würde er möglicherweise unter »Steampunk« eingeordnet.
Nichts als die Wahrheit
(Nothing But The Truth, Rod Lurie, USA 2008)
Kate Beckinsale spielt die Journalistin Rachel Armstrong, die die Identität einer CIA-Agentin aufdeckt und dafür in Konflikt mit den »Behörden« kommt, vertreten durch den Sonderankläger Patton Dubois (Matt Dillon). Durch Zwangshaft soll sie gezwungen, ihre Quelle zu verraten, doch sie hält dem Druck stand – über Jahre. Sie verrät ihre Quelle nie – auch der Zuschauer erfährt die Identität der Person erst am Ende des Films, durch eine Szene, mit der der Film auch begann. Und dieses Ende ist selbst beim wiederholten Schauen des Filmes der strahlende i-Punkt des Streifens.
Ich liebe Kate Beckinsale heiß und innig und bin deshalb befangen. Aber der Film hätte auch mit einer anderen Schauspielerin wunderbar funktioniert, weil das Buch und Drehbuch gut ist, und der Film gut gemacht ist.
Sehr empfehlenswert.