Sehr unterschiedliche Gewichtungen

Source Code
(Source Code, Duncan Jones, USA/FR 2011)

Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) wacht in einem amerikanischen Vorortzug auf, obwohl er gerade eben noch in Afghanistan einen Hubschrauber geflogen ist. Die nächsten acht Minuten, die er erlebt, enden mit einem furiosen Bombenattentat, dem viele Menschen – ihn eingeschlossen – zum Opfer fallen.
Aber das wäre für diesen SF-Thriller – ja, der SF ordne ich ihn zu – zu einfach. Denn Stevens erlebt diese acht Minuten immer wieder, und als Angehöriger eines besonderen Projektes hat er die Aufgabe, den Attentäter zu finden und das Bombenattentat zu verhindern zu suchen.
Jake Gyllenhaal ist in meinen Augen ein sehr guter Schauspieler mit einer ganz besonderen Ausstrahlung und bisher einem ausgesprochen glücklichen Händchen bei der Auswahl der Filme, die er (mit-) gemacht hat. Und bei diesem tollen, nur ganz, ganz selten mal ein wenig vorhersehbaren Stoff macht er einmal mehr eine ganz ausgezeichnete Figur.
Der Plot erinnert weniger thematisch, als intuitiv an »Déjà vu – Wettlauf gegen die Zeit« mit Denzel Washington, jedenfalls, was die Technik, ihren Einsatz und ihre – beschränkten – Möglichkeiten angeht.

Run, Fatboy, Run
(Run Fatboy Run, David Schwimmer, GB 2007)

Dennis (Simon Pegg) ist leicht übergewichtig und das, was man einen Verlierer nennt; nichts bringt er wirklich zu Ende. Vor fünf Jahren hat er seine schwangere Freundin (Thandie Newton) verlassen, und längst will er zu ihr zurück – doch sie will nicht mehr, hat längst einen Anderen. Da bietet sich die Gelegenheit, den Gegner bei einem Marathon auszustechen und die Angebetete zurück zu gewinnen …
Simon Pegg ist in den meisten Filmen ganz amüsant – als Montgomery Scott in »Star Trek« (XI) sogar genial –, aber leider gehört er zu den Schauspielerin, die vor allem sich selbst spielen, woraus folgt, dass sich die Filme, die er bisher gemacht hat, sehr ähnlich sind. (Seine ganz andere Wirkung in »Star Trek« [XI] liegt schlicht und ergreifend an dem grundsätzlich anderen Plot.)
Anschauen kann man sich den Streifen auf jeden Fall, er ist zumindest beim ersten Mal hinreichend amüsant. Leider ist er eben auch sehr vorhersehbar, was einem den Spaß spätestens beim zweiten Mal erkennbar verleidet.

Transformers 3: Dark of the Moon
(Transformers: Dark of the Moon, Michael Bay, USA 2011)

Himmelarschundwolkenbruch! Die Story dieses dritten Teils der »Transformers« kann man, glaube ich, getrost mit zwei Löchern versehen und ablegen. Sie wäre auch dann nicht wichtig, wenn sie genial und von Goethe, Schiller oder Shakespeare stammen würde. Gäbe es die moderne Tricktechnik nicht, wäre dieser Film wohl der mit Abstand allerallerallerteuerste Film aller Zeiten geworden, ganz ohne Zweifel. Ein Effektefeuerwerk, Action pur und völlig ungebremst, da kann man nebenher echt nicht arbeiten …
Deshalb steht der Streifen auf meiner ultimativen Wiederholungsliste. Wer es richtig schnell, hart, laut, gewaltig-gewalttätig mag – ohne in einem Splattermovie zu landen –, der ist hier ganz genau richtig.

Scream 4
(Scream 4, auch: Scre4m, Wes Craven, USA 2011)

Vielleicht sollte Craven einfach mal aufhören, Filme zu machen. Oder was ganz anderes. Neve Campbell, wohl längst auf diese Rolle unverrückbar festgelegt, und Courteney Cox, deutlich besser im Comedyfach à la »Friends«, gehören längst zum »B-Movie-Eisen«, vielleicht sogar zum »alten« solchen. Und der Plot bietet einfach keine Variantionsbreite mehr.
Scream 4 jedenfalls ist eher quälender Aufguss der bekannten ersten drei Teile. Nicht wirklich spannend, nicht wirklich gruselig, nicht einmal so gewalttätig, dass man das Ganze in den Splatterbereich schieben könnte. Nichts dergleichen.

Eigentlich verbuche ich den Film am sinnvollsten unter »Zeitverschwendung«.

The Kids Are All Right
(The Kids Are All Right, Lisa Cholodenko, USA 2010)

Eine Familiengeschichte, etwas Komödie, etwas Drama, eine ganz ordentliche Mischung. Zwei Frauen – Annette Benning, Julianne Moore – in einer Beziehung; ihre Kinder sind Halbgeschwister und stammen vom gleichen, unbekannten Samenspender (Mark Ruffalo). Im Film geht es um das Verhältnis der beiden Frauen zueinander, der Kinder untereinander und gegenüber ihren Müttern – und was geschieht, als die Kinder ihren Vater finden und er die Szenerie betritt.
Leicht verdauliches Kino mit einer Thematik, die man mögen muss. Gut zum Anschauen nebenher.

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