Demotivierende Kritiken

Dietmar Dath
FELDEVÁYE
Roman der letzten Künste
Suhrkamp Verlag, Berlin, 2014, Paperback, 800 Seiten, ISBN 978 3 518 46510 3

VORBEMERKUNG
Dies ist keine Rezension, sondern eher eine Erwähnung. Denn wirklich gelesen habe ich das Buch nicht.

WAS WAR DAS PROBLEM?
Das bestand aus mehreren Faktoren. Ich hätte das Buch für den Deutschen Science-Fiction-Preis 2015 lesen sollen, aber das kam zeitlich nicht mehr hin. Ich habe das Buch angelesen. Die ersten 20 Seiten, dann immer wieder mitten heraus, kürzere, längere Abschnitte. Im Großen und Ganzen habe ich es vielleicht auf 50 Seiten gebracht.
Der Rückseitentext hat mich schon nicht angemacht: »Ein phantastischer Science-Fiction-Roman über die weltenverändernde Kraft der Kunst« – hm. Und dann: »Feldeváye erzählt die Geschichte einer Frau, die auf die Fragen nach der Kunst bis ins hohe Alter persönliche und politische Antworten finden muss, weil nichts, das sie betrifft – von der großen Liebe über den Weg zum Ruhm bis hin zu den Schrecken von Krieg und Bürgerkrieg –, sich den lebensentscheidenden Fragen nach der Kunst entziehen kann.« Hm. Hm.
Ganz spontan hat mich das an das Buch über Lazarus Long erinnert. Wie war das noch gleich? Ja, Heinlein, »Die Leben des Lazarus Long«. Aber den Roman habe ich vor gefühlt zweihundert Jahren gelesen, und ich bin sicher, dass dieses Werk mit dem Dathschen nichts zu tun haben kann. Und ich habe auch im Inneren des Buches beim Anlesen, beim Durchblättern, beim Immerwiederreinlesen nicht eine Zeile gefunden, die mich irgendwie gereizt hätte, weiter zu lesen.
Ein weiterer Grund waren die vielen Kritiken, die ich schon gelesen und am Rande mitbekommen hatte und die mir als größtenteils negativ in Erinnerung geblieben waren. Ob es nun der reine Neid auf den Erfolg Dietmar Daths war und ist, der Kritiker so reagieren lässt, weiß ich nicht. Für mich hat es jedenfalls den Ausschlag gegeben, das Buch in meiner Zeiteinteilung ganz hinten einzusortieren – und so kam ich nicht dazu, es für den Deutschen Science-Fiction-Preis 2015 zu lesen. Und nun, da klar ist, dass er den Preis auch nicht gewonnen hat, habe ich entschieden, das Buch an dieser Stelle nur zu erwähnen. Nicht jedoch wirklich zu beurteilen. Nicht einmal subjektiv.

POSTSCRIPTUM:
Erwähnen möchte ich allerdings, dass mir das Cover nicht gefällt. Dabei stört mich weniger das Motiv an sich, als vielmehr das blöde runde Loch in der Mitte, das nach einem wirklich intensiven Lesen des Gesamtwerkes vermutlich nicht mehr so sauber aussieht – oder man sich beim möglichst zerstörungsfreien Halten des Buches während der Lektüre ein Muskel in den Händen, Handgelenken oder Unterarmen zugezogen hat.

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