SF-Geschwurbel mit allem außer Tiernahrung

Markus Orths
ALPHA & OMEGA
Apokalypse für Anfänger
Schöffling & Co., Frankfurt/Main, 2014, Hardcover, 525 Seiten, ISBN 978 3 89561 473 6

VORBEMERKUNG
Auch diesen Roman werde ich nicht wirklich rezensieren (wie den Dathschen »Feldeváye« zuvor auch).

UND WAS WAR HIER DAS PROBLEM?
Der Text auf der Buchrückseite hat mich schon stutzig gemacht: »Freunde? Feinde? Aliens? Götter? Ein zweites Schwarzes Loch, bloß diesmal grau? Dunkle Materie? Ein überdimensionales Higgs-Teilchen? Das Ganz Ganz Andere? Eine Abfalltonne? Das Nichts? Der Tod und der Ackermann? Der andere Ackermann, Josef? Leser? Gold? Morlocken? Daten? Eine Buhruftüte? Das von Tristram Shandy versprochene Kapitel zu den Pfuirufen? Applausometer? Vagina? Aktienpakete? Lob? Tadel? Charity-Spieler? Greenpeace-Aktivisten? Sinn? Bedeutung? Das Greinen der Gene? Die Invasion der Inversen? – Wir wussten es nicht.«
Nach dieser Lektüre dachte ich einige Gedanken. Erstens: »Durchgeknallt, hm.« Zweitens: »Mein Gott, das wird ein allumfassendes Werk sein, ohne Linie, Hauptsache, alles, was man irgendwie als SF, Fantastik oder halt einfach nur durchgeknallt verkaufen kann, ist enthalten. So wie in den Scary-Movie-Verarschungen.« Drittens: »Schaumermal …«
Ich schaute. Zwanzig Seiten lang. Auf Seite 21 legte ich das Buch zur Seite, weil auch hier der Zeitfaktor in Sachen Deutscher Science-Fiction-Preis 2015 eine Rolle spielte.
Aber eigentlich stand da die Entscheidung schon fest, das Buch gar nicht zu lesen. Denn auf den ersten zwanzig Seiten passiert nichts wirklich Wesentliches, vor allem nichts, was mich als Leser in irgendeiner Weise angespornt hätte, weiter zu lesen. Eher noch im Gegenteil. Die ersten zwanzig Seiten sind mir vor allem als eines in Erinnerung geblieben (und werden es auch bleiben): schwurbelig.

Ich bin nicht sicher, ob es etwas geändert hätte, aber im Nachhinein wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, den Buchrückseitentext anders zu formulieren. So wie bei Amazon und auf anderen einschlägigen Seiten zum Beispiel: »Auf einmal ist es da: ein Schwarzes Loch in Nevada. Von Physikern erschaffen. Ein Unding, das die Erde Stück für Stück verschlingt. Und jetzt? Vielleicht kann Omega Zacharias helfen. Immerhin ist sie der erste Mensch mit drei Hirndritteln und verfügt über spektakuläre telekinetische Fähigkeiten. Obwohl sie eigentlich lieber über Laufstege schwebt und Tennis spielt, stürzt sie sich in den Kampf. Mit von der Partie sind ihr Bruder Alpha und einige kuriose Helden: der reichste Mann der Welt, ein fliegender Magier und Spiele-Erfinder, ein schwuler Buddha, ein fußballbegeisterter Müllmann und seine esoterisch bewanderte Frau, eine sexbesessene Teilchenphysikerin und ein mutiger Performancekünstler. Erzählt und aufgezeichnet wird Omegas Geschichte von Elias Zimmermann, der aus dem Jahr 2525 in unsere Gegenwart reist. Er begleitet Omega und ihre Freunde auf ihrem irren Trip und blickt zugleich auf die absurden Auswüchse der heutigen Zeit. In seinem zehnten Buch zieht Markus Orths meisterhaft alle Register seines Könnens: ›Alpha & Omega‹ ist eine grandiose Erlöser- und Wissenschaftsparodie, die immer schwindelerregendere Kapriolen schlägt.«

Was sich so oder so nicht mehr ändern wird, ist die Tatsache, dass ich nicht nachvollziehen kann, wieso der Roman den Deutschen Science-Fiction-Preis 2015 gewonnen hat. Aber das Ding ist ja eh durch.

NOCH WAS?
Ja. Auf seiner Website gibt es ziemlich viel über das Buch zu lesen, aus dem Buch selbst, zum Buch und überhaupt. Lohnt sich vielleicht: https://www.markusorths.de/buecher/alpha-omega. Und kann ja nicht schaden.

Kommentare sind geschlossen.