Vor einigen Monaten – mehr als vier, um genau zu sein – erwähnte ich es auf Facebook. Und inzwischen gibt es Anbieter von solchen Geräten mehr, als man vielleicht benötigt. Aber mir war es ein dringendes Anliegen, Geld auszugeben – für ein Stück Hardware, das heute viel zu wenig Aufmerksamkeit zu genießen scheint, schaut man sich an, was die Hersteller einem da so auf den Tisch stellen:
Die älteren Semester unter uns erinnern sich noch an die guten alten IBM-Tastaturen, die zu Großanlagenterminals gehörten, aber auch mit den ersten ATs von IBM geliefert wurden, denen mit den zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerken. Tastaturen, die mit Klickschaltern arbeiteten und eine entsprechende Geräuschkulisse verbreiteten. Und nicht nur das: Der Hub einer solchen Tastatur war für damals gerade der Schreibmaschine entwöhnte Tastaturbenutzer optimal, denn man fühlte sich im Grunde immer noch daheim, obwohl Papier nicht mehr direkt, sondern über einen Umweg beschmutzt wurde.
Als Netzwerkadministrator sind viele Tastaturen direkt und indirekt – weil sie für einen anderen User bestimmt waren – durch meine Hände gegangen. Und im Laufe der Jahre musste ich feststellen, dass der Trend in erschreckendem Maße zunehmen zu Weicheiertastaturen ging. Immer weniger Hub, immer weniger Geräuschentwicklung, und immer weniger Exaktheit, vor allem auch auf Dauer.
Es waren wohl die Gamer, die anfingen, nach den alten Klickschaltertastaturen zu schreiben, denn nur diese Technik garantierte auf Dauer ein zuverlässiges Antwortverhalten des Eingaben annehmenden Tischgeräts. Und ich freue mich über diesen Trend.
Gestern ist sie angekommen, mein neues Schätzchen, »Das Keyboard Model S, Professional DE«. Es gibt verschiedene Varianten, u. a. solche, deren Tasten überhaupt nicht beschriftet sind – wozu auch immer das gut ist :) Mein Schätzchen ist beschriftet, und als angenehm finde ich ein winziges Gimmick: Ich verwechsle gerne die über AltGr anzusteuernden Klammern [] und {}. Das sind Tasten, auf die ich schauen muss – und mein neues Keyboard macht es mir ein wenig leichter, weil die []-Klammern leicht kursiv gestellt sind, was so ungewöhnlich ist, dass es sofort auffällt.
Seit gestern schreibe ich auf dem Schätzchen – und ganz abgesehen vom erneuten Aufglimmen nostalgischer Erinnerungen an Zeiten, als ich auf einer IBM AS-400 via Schwarz-Grün-Terminals in einer rein textbasierten ERP-Software Aufträge und andere Belege generierte, werde ich auch dieses Stückchen hier lieben, … nein, ich liebe es schon jetzt. Das Gerät ist schwer, »wertig« schwer, deutlich schwerer als das, was man heute so an Tastaturen geboten bekommt, sie ist schwarz – der Klavierlackpart stört mich ein wenig, gut … – und es schreibt sich supergeil auf ihr.
Ich kann so eine Tastatur trotz ihres stolzen Preises – EUR 131,-; es gibt sie aber auch günstiger … und teurer :) – nur jedem empfehlen, der mit den Weicheierkeyboards heutzutage so seine rechtschaffenen Probleme hat.