Entgegen der Vorhersage, Sankt Peter-Ording, 20.06.

Eigentlich war für den heutigen Tag nur maximal eine Stunde Sonnenschein für unsere Gegend angesagt, wobei die natürlich auch in Minutenportionen hätte präsentiert werden können. Aber manchmal ist das Wetter doch nicht so, wie der Mensch es annimmt. Es war sonnig mit dicken, weißen Wattewolken, nicht sehr warm – nur sechzehn, siebzehn Grad – und sehr windig – von Stärke 5 war im Wetterbericht die Rede. Aber es war insgesamt doch noch ein schöner Tag, unser letzter Tag hier.
Auf dem ursprünglichen Plan meiner Gattin stand irgendwas mit Wattwanderung, aber das soll sie mal machen, wenn wir hier leben. Naomi mag es wohl eh nicht, und Kim dürfte am Ende auch eher misstrauisch sein. Egal. Watt war jedenfalls nix, ne?

Stattdessen wollten wir einfach noch mal nach Sankt Peter-Ording. Man kann sich von einem Ort, bei dem man sich überlegt, dort zu leben, ja kein hinreichend detailliertes Bild machen, wenn man nicht hingeht. Außerdem war da noch die Wanderung durch die »Salzwiese« auf der Agenda – wobei die Salzwiese vermutlich längst keines mehr war, aber egal.

So suchten wir unseren Stammparkplatz in Sankt Peter-Dorf auf und begaben uns zum Südstrand und von dort aus durch die »Salzwiese« Richtung Ortsteil Bad. Der Wiesenpfad endete am Beginn der Brücke zur »Arche Noah« hinaus. Am Anfang kamen wir an der »Standhütte« vorbei, ein weiteres Restaurant auf Pfählen.

Der Weg war unbequem zu gehen, weil er sehr uneben war. Oder nein, unregelmäßig uneben. Manchmal konnte man eine lange Strecke problemlos gehen, dann kamen auf einmal Bodenwellen, Vertiefungen, die einen aus dem Tritt brachten. Und dann der Wind – der kam ständig von vorne und war mit Stärke 5 nicht von schlechten Eltern.

Den Rückweg nahmen wir dann oben auf dem Deich, Wind im Rücken, und schön eben. Von Naomi gelangen einige nette Sturmfrisurenfotos – ihr Fell ist lang genug, um auch mal ordentlich zerzaust zu wirken.

Das Mittagsmahl gönnten wir uns einmal mehr im »täglich«. Diesmal gönnte ich mir den schon erwähnten Kartoffelpufferburger, das heißt: »Kartoffelpuffer als Big Burger mit Rindfleisch«. Mjammi! Das war lecker, und nach dem zweiten Erdinger dunkel war ich rechtschaffen satt und schläfrig.

Hinsichtlich der Frage, was wir danach anstellen wollten, konnte ich mich nicht durchsetzen. Kein Wunder, ich sagte auch nichts. Eigentlich wäre ich am liebsten nach Schülp gefahren und hätte mich aufs Ohr gelegt. Aber gut.
Die Gattin hatte andere Pläne. Sie wollte eigentlich noch mal ans Meer – was ich ablehnte, weil ich von dem Wind genug hatte -, und am Ende einigen wir uns auf Tönning.

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