Chris Howard
DER EISERNE WALD
(Rootless, 2012)
Knaur Taschenbuch, München, September 2013, Taschenbuch, 367 Seiten, ISBN 978 3 426 51289 0
VORBEMERKUNG
Der Rückseitentext las sich hinreichend interessant, dass ich es auf mich nehmen wollte, das Buch selbst zu lesen. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob die Entscheidung klug war.
WORUM GEHT ES?
Die Welt ist am Ende. Alle Tiere tot, alle Pflanzen tot, es gibt nur noch gentechnisch veränderte Maispflanzen, die von nur einem Konzern vermarktet werden, und eine Sorte Heuschrecken, die sprichwörtlich alles fressen, was nicht bei drei auf dem Baum ist … also alles, denn es gibt natürlich auch keine Bäume mehr.
Jedenfalls keine, wie wir sie kennen. Banyan ist ein Baummeister und er baut Bäume und Wälder aus Schrott, Metallabfällen, illuminiert mit LEDs. Und da ist die Vergangenheit, repräsentiert durch ein Foto mit seinem Vater, der ihn unter mysteriösen Umständen verließ. Und die Zukunft, mit den Bäumen, die es angeblich irgendwo gibt, den echten …
WAS GEFIEL?
Wenn ich ehrlich bin: nichts, oder jedenfalls nicht sehr viel.
WAS GEFIEL NICHT?
Die Handlung ist sehr amerikanisch aufgebaut; sie ist zudem eher … löchrig, so als wäre ein wesentlich umfangreicherer Roman gekürzt worden, und das nicht mit sehr viel Gefühl. Die Ereignisse, wie sie aufeinanderfolgen, wie sie sich entwickeln, sind sehr stark darauf ausgerichtet, Grundlage für einen Film zu werden – so mein Haupteindruck. Die Figurenzeichnung indes ist flach, eher comicartig, aber nicht wirklich gut. Am Ende fällt es einem schwer, sich noch an Namen zu erinnern, geschweige denn an die Rollen, die die Figuren spielten. Das Ende schließlich ist ebenfalls typisch für amerikanische Endzeitfilme: alle »echten« Bäume werden vernichtet, bis auf einen, und der soll nun in der vergifteten Welt außerhalb der Insel, auf der die Bäume bislang überlebten, die Menschheit retten und das Konzernmonopol brechen. Das ist auf eine Art und Weise blauäugig und dumm, dass es nur von einem Amerikaner verbrochen werden konnte.
ZU EMPFEHLEN?
Nein. eigentlich nicht.
NOCH WAS?
Ganz am Ende erfährt man durch den Spruch »Ende von Buch eins«, dass man sich wohl auf einen Mehrteiler eingelassen hat. Nach der Lektüre dieses ersten Buches kann ich mir indes nicht wirklich vorstellen, dass es wirklich besser weitergehen wird.