Alt aussehen

DINOSAURIER
(Leander Haußmann, Deutschland, 2009)

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Ein Film mit alten Leuten in den Hauptrollen. Hm. Zuerst dachte ich, es könnte sich um den Film handeln, wo unsere älteren Mitbürger zeigen, dass man auch im fortgeschrittenen Stadium des Seins zum Beispiel fleischlichen Gelüsten nicht abhold ist. Aber das war wohl ein anderer Film.

Aber wow! Was für eine Schauspielergarde da angetreten ist: Eva-Maria Hagen und Ezard Haußmann (der Vater des Machers, wie ich vermute) in den Hauptrollen, und dann: Walter Giller, Nadja Tiller, Horst Pinnow, Ralf Wolter, Ingrid van Bergen und viele mehr, dazwischen dann ein Tom Gerhardt, leicht angeschrägt, wie immer, und Daniel Brühl als fieser und am Ende richtig reingerittener Banker. Das ließ hoffen!
Und die Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Die Handlung ist fix erzählt: Lena Braake (die Hagen eben) verliert durch fiese Geschäfte eines Bankers (Brühl eben) ihr heiß geliebtes Haus und landet in einem Heim, das man eher als Endstation für Durchgeknallte als ein Altersheim bezeichnen würde. Eine ganze Reihe der Insassen sind nicht ganz dicht – aber das macht nichts. Johann Schneider (Ezard Haußmann) ist völlig dicht – und darüber hinaus gewitzt und an Lena interessiert. Und so ergibt es sich, dass sie einen Plan entwickeln, wie man Lena ihr Haus wiederbeschaffen könnte. Und an der Umsetzung ist der größte Teil der Insassenschaft des Heims beteiligt, jeder im Rahmen seiner Möglichkeit, jeder unter Einsatz aller Ressourcen, die er oder sie zu bieten hat.
Der Film hat deutlich erkennbare sozialkritische Elemente, ist aber vordergründig eine Komödie, die in erster Linie Spaß macht – und einen erst in zweiter Linie daran erinnert, dass die Banker ja inzwischen nach dem von ihnen verursachten Zusammenbruch 2008/2009 wieder da stehen, wo sie vorher standen: bis zum Hals in Boni. Mag man sich mit solch düsteren Gedankenandeutungen gar nicht auseinandersetzen, funktioniert der Film trotzdem einwandfrei – von Leander Haußmann darf man auch erwarten, dass er weiß, wie solcherart Komödien funktionieren.
Kritisieren mag man, wenn man mag, dass der Film insgesamt zu vorhersehbar ist; andererseits mag man dann auch kritisieren, dass die Entwicklung auf dem Banken- und Immobiliensektor in unserem Lande und weltweit vorhersehbar war, und das haut auch niemanden geschert. Es klein wenig habe ich Herzergreifung vermisst – vor allem, weil ich just vorher »Männerherzen« gesehen hatte, der da doch viel mehr zu bieten hatte –, aber … hey … man kann nicht alles haben :) Gut anzuschauen ist er jedenfalls.

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