7-Millionen-Jahre-Zombie

Bernhard Kempen
HAUCH DER ESTARTU
Pabel-Moewig Verlag, Rastatt, 2010, Perry-Rhodan-Extra 10, Heftroman, 68 Seiten; incl. Audio CD

Zuerst hatte ich angenommen, es handle sich um eine Fortsetzung zu Marc A. Herrens »Gesänge der NACHT«, das als Perry-Rhodan-Extra 9 erschienen war, und im Grunde kann man es auch sehen; richtig wäre es allerdings, dass die Handlung des neuen Extra, des zehnten, an den neunten Teil anschließt.

Diesmal spielen jedoch die Mom’Serimer eher eine Nebenrolle; die Hauptrolle gebührt – neben Perry Rhodan freilich – Jon’ho Sarenti, einem Schukurrach. Seit sieben Millionen Jahren ist er eigentlich tot und hat bis zuletzt die einen Hyperkokon unterhaltende Station in einer Sonnenkorona desjenigen Nebels am Laufen gehalten, zu dem auch der Planet gehört, auf dem sich ein Teil der auf der SOL lebenden Mom’Serimer niedergelassen hatte, um hier eine neue Aufgabe zu finden.
Perry Rhodan wird hinzu gebeten, als Jon’ho – nach dem Zusammenbruch der Hyperkokons selbst auf der Suche nach einer neuen Aufgabe – versuchen will, die alten Anlagen, die nach der Veränderung der Hyperimpedanz ihren Dienst quittierten, wieder zum Laufen zu bringen, um den Mom’Serimer eine neue NACHT zu schenken. Das Ganze geht schief, nicht nur, weil ständig irgendwelche Springer dazwischenfunken, sondern auch, weil sich zeigt, dass die alte Technik und die zugrunde liegende Physik unter den neuen Gegebenheiten einfach nicht mehr funktionieren will.
In einer kleinen Parallelhandlung gehen zwei Mom’Serimer auf die Suche nach den Aurenspüren – nun Ausper genannt –, die sich irgendwohin zurückgezogen haben, während die Vegetation um sie herum Kraft und Energie verliert und eingeht. Die Lösung des Problems ist letztlich so einfach, wie sie – ich bitte um Entschuldigung – dämlich ist.

Der Schreibstil Kempens ist in Ordnung. Ich habe zu lange keine Perry-Rhodan-Werke in größeren Mengen gelesen, um wirklich Unterschiede zwischen den einzelnen Autoren ausmachen zu können. Das Stück liest sich wie ein Perry-Rhodan-Heft. Punkt. Das erste Drittel war mir ein wenig zu unspritzig, aber danach zieht die Handlung spürbar an und wird gegen Ende hin – trotz aller typischen Offensichtlichkeiten (naja, Perry kackt halt einfach nicht weg, Herrschaftzeiten) – sogar richtig spannend. Der Showdown zwischen Perry Rhodan und Jon’ho geht voll in Ordnung. Nur diese Problemlösung in Sachen Auspern, das hätte man sich echt verkneifen können –

Die Audio-CD – mit dem Stück »Mars-Visionen« von Hubert Haensel, gelesen von Andreas Luarenz Maier – habe ich nicht angehört. Es war schon beim Extra 9 eigentlich aussichtslos. Es ist einfach so, dass alles, was weniger als 128 bpm hat, nicht in meinen Player kommt.

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