DPDS 22/03 – der Designpreis für Designscheiß

Im DPDS geht es nicht nur ausschließlich um Idiotien, die sich Designer teuer bezahlen lassen und die wir Kunden am Ende in jeder Beziehung zu verkraften haben. Es gibt auch andere Sünden, die letztlich als Designscheiß auf den Nutzen eines Produktes durchschlagen. Der

Designpreis für Designscheiß 22/03

geht diesmal an den Konzern Pedigree.

Den Preis erhält Pedigree nicht für sein Produkt »Dentastix« an sich – das ist ein Produkt, das allgemein positive Bewertungen erhalten hat und erhält und in dem einen oder anderen Test als Testsieger hervorgegangen ist. Meine Hündinnen vertragen es und nehmen es gerne an.

Zu kritisieren ist die Verpackung. In dem Vorratskarton sind 15 Verpackungen à 7 Dentastix enthalten. Jede dieser Verpackungen ist aus innen metallbedampftem Plastik. Nicht nur die Plastikmenge, sondern auch die Tatsache, dass man zum Öffnen der Verpackungen brachiale Gewalt braucht – sofern man keine Schere zur Hand hat – ist zu kritisieren. Insbesondere letztgenannter Punkt kann gerade für ältere Menschen schon mal ein Problem darstellen – und zeigt nur, dass die Verpackungsdesigner vollständig versagt haben. Gerade die Riffelung am oberen Rand sowie der Länge der Verpackung nach dient nicht etwa dazu, das Öffnen der Verpackung zu vereinfachen, sondern ganz im Gegenteil: Aus welchen Gründen und zur Vermeidung welcher Fehlbedienung auch immer dient die Riffelung der Stabilisierung der Verpackung.

Bemerkenswert sind noch weitere Dinge. Zum einen sind die Verpackungen auf der Rückseite in 11 Sprachen beschriftet, jedoch findet man keinerlei Information über die Inhaltsstoffe. Auf der Internetseite erfährt man nur: »Nothing Extra. No added sugars or fillers.«
Interessant ist auch, dass so ein »Multipack« zwar oben eine Öffnung besitzt, damit er in Verkaufsregalen aufgehängt werden kann, laut Beschriftung jedoch »nicht zum Wiederverkauf« gedacht ist. Was bedeutet: Hat man den Vorratskarton gekauft, dient der Inhalt rein zum privaten Gebrauch. Das ist verständlich – immerhin möchte Pedigree dem Handel nicht mehr Spanne einräumen, als er sowieso schon haben könnte. Andererseits stellt sich dann die Frage, warum man ein Produkt, das »nicht zum Wiederverkauf« gedacht ist, eine Verpackung gönnt, die genau dies zu widerlegen scheint.

Letztlich bekommt Pedigree den DPDS 22/03 vorrangig wegen seiner massiven Teilnahme an der weltweiten Plastikverseuchung – und dies ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt angemessen, dass es – zwar wenige – Anbieter gibt – aber es gibt sie! –, die ihre gleichartigen Produkte in Papier verpacken. Ohne Plastikzusatz, ohne metallbedampfte Innenseite der Verpackung, einfach nur mit Papier.

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