Tagebuch eines Ostseeurlaubs, 09.10.2011
Der Santower See ist überraschend – groß, und wenn man ihn dann tatsächlich doch noch zu Gesicht bekommt. Der See und sein Ufer sind ein Naturschutzgebiet, und bei diesem Naturschutzgebiet bekommt man vorgeführt, wovor die Natur geschützt werden muss – vor dem Menschen.
Es gibt zwei identische Informationstafeln, die eine bei Santow, die andere südlich von Warnow, wo sich auch die einzige Stelle findet, an der man an den See herankommen kann. Zu sehen ist er ebenfalls dort und ein Stück weiter die Straße gen Grevesmühlen entlang. Der Weg oberhalb des Santower Sees ist nicht als Wanderweg gekennzeichnet, weil er völlig uninteressant ist: es gibt nichts zu sehen, vor allem nicht den See. Der Wanderweg, der in der Kompass-Karte (von 2004 oder 2005, denke ich) eingezeichnet ist und südlich des Sees nach von Warnow nach Santow führen soll, existiert nicht (mehr).
(Ein anderer See, von dem man ähnlich wenig zu sehen bekommt, wenn man ihn umwandert, ist der Ploggensee bei Grevesmühlen, den wir auf unserem Rückweg nach Santow just an der Stelle touchierten, an der man vom Wasser auch etwas zu sehen bekommt.)
Nach der knapp zweistündigen Wanderung bei schönstem (und windstillem) Wetter war uns nach Rast. Wir fuhren nach Wohlenberg am Wohlenberger Wiek – wobei der Navi uns einen völlig ungerechtfertigten Umweg bescherte – und suchten das dortige Hotelrestaurant auf. Es war kalt dort, ein wenig zugig, es gab viel zu viele Kinder, und S.’ Heilbutt war nicht nach ihrer Vorstellung; meine Rindsroulade war okay, das Franziskaner auch.
Am Strand des Wohlenberger Wieks trainierten wir die angefressenen Pfunde bei einem Spaziergang wieder ab. Das Wiek ist sehr flach, man kann sehr weit ins Wasser hinaus laufen, und überall lagen große Mengen an ihrer eigenen Orientierungslosigkeit verstorbener Quallen herum. Es roch überall ein bisschen faulig, Möwen standen in großen Gruppen mitten im Wasser, und Kim konnte nicht frei laufen – einerseits waren Hunde an dem Strand eigentlich verboten (nunja, die Reiterin mit ihrem Gaul interessierte auch nicht, dass so ein Verbot auch für sie galt), andererseits läuft direkt neben dem Strand eine gut befahrene Landstraße. Heute also mal nicht –
Bei der Rückkehr zum Parkplatz stellte ich fest, dass ich für den fast leeren, unbewachten und ungepflegten Parkplatz auch noch ein Ticket hätte ziehen sollen. Naja. Heute also mal nicht –
Bei McDonald’s gab’s dann noch was für die Kaffee-und-Kuchen-Verköstigung daheim. Das kleine Restaurant hier in Nakenstorf – das abends immer rappelvoll ist – erscheint S. zu teuer.