Wenn der Osterhase Tickets bringt …

… dann hat man am 08.06.2017 einen Konzerttermin in Uffing am Staffelsee. Dort feierte der örtliche Trachtenverein d’Sunnastoana sein 110jähriges Jubiläum über mehrere Tage. Und am Donnerstag der Woche gab es ein Konzert von LaBrassBanda auf deren Bierzelttour 2017. Der Osterhase hatte die Tickets gebracht.

Im Großen und Ganzen gab es nur Stehplätze. Wir waren kurz nach 19 Uhr dort und fanden schnell Einlass, denn es war zwar stark belebt, aber es gab keinen wirklichen Stau. Drinnen gab es Bier und bayerisches Catering. Und dann Musik.
Die Vorvorband war namentlich nicht angekündigt. Am Anfang lief jemand mit einer Fahne mit der Aufschrift »Koan Stress« über die Bühne. Auch gut. Die Band war aus Peiting und Umgebung. Die Musik lag stilistisch in LaBrassBandas Richtung: klassische Volksmusikinstrumente und moderne Rhythmen, bayerische Texte, laut und nicht immer ganz zielsicher beim Treffen des richtigen Tones.
Peinlich fand ich die eigentliche Vorband: »Turbobier« aus Wien. Das war ein eher old-fashioned Metal-Schrammel-Schrott mit wienerischen Texten, laut und übersteuert, ein eher brüllender, denn singender Frontmann – und eine ordentliche Latte peinlicher, platter, längst veralteter und letztlich dummer Witze und Sprüche, die in den meisten Fällen nur eines im Zentrum hatten: Bier. Selbst die Propagandaveranstaltung der BPÖ, der Bierpartei Österreichs, im Rahmen dieses Vorspiels war nicht wirklich lustig.

Und dann kamen sie: LaBrassBanda, die 2007 noch als Geheimtipp galten und 2012 dank Mary Doof … äh, Roos eben nicht zum ESC durften. Auch die Musik war laut und heftig, aber die Blasinstrumente der Band hatten eine deutlich angenehmere Tonlage als das Metallschrammelzeug der Vorband aus Wien. Heftig war die Musik, weil LaBrassBanda eben – bekannterweise, wie ich inzwischen annehmen darf – Blasmusikinstrumente benutzen, um alle möglichen unpassend erscheinenden Stilrichtungen durchzunehmen: Ska, Punk, Techno, Reggae, Brass und ganz sicher noch andere Sachen, die einem namentlich so spontan gar nicht einfallen. Das Ganze ist nur selten langsam und ruhig, es ist aber immer melodisch, und die Musik hat einen Drive, dem sich niemand wirklich entziehen kann. Und in dem Festzelt in Uffing wohl auch nicht konnte.

Meine Probleme mit der Veranstaltung waren simpel:

  • Die Vorband »Turbobier« gefiel mir absolut nicht. Wenn ich gewusst hätte, was mich da erwartet, wäre ich eine Stunde später gekommen.
  • Es gab kein Weißbier. Gut, mein Problem. Aber in Bayern ist das schon ein wenig seltsam, finde ich.
  • Und mein Rücken macht es nicht mehr mit, mit mir vier Stunden in einem Bierzelt rumzustehen, in dem es natürlich nach und nach auch noch richtig heiß wurde. Aber auch das ist mein Problem.

LaBrassBanda immerhin hat mir gefallen, auch wenn es schon ein wenig anstrengend sein kann, zwei Stunden lang die gleiche Musikrichtung zu hören. Möglicherweise bin ich dafür nicht Fan genug. Aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte zwei Stunden »Turbobier« hören müssen … meine Fresse!

Es gibt übrigens bei Facebook unter https://www.facebook.com/LaBrassBanda/videos/10155537961682834 eine Aufnahme des kompletten LaBrassBanda-Auftritts. Bei Youtube ist das Video noch nicht zu finden.

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