Der Klassiker: Supermarktparkplatz, pralle Sonne, eine silberne Limousine. Auf dem Beifahrersitz vorne ein kleiner, grauweißer Pudel. Damit er nach Möglichkeit auch noch einen Sonnenbrand bekommt, ist das Schiebedach ein Stückchen offen (leider nicht weit genug, dass ich den Hund hätte herausheben können).
Ich in den Supermarkt, den Fahrer ausrufen lassen. Es war eine Fahrerin, etwa in meinem Alter, blond. Es dauerte rund fünf Minuten, bis sie an den Kassen auftauchte und in aller Seelenruhe abrechnen ließ. Selbstverständlich lässt sich ein Einkauf für ein Hundeleben nicht unterbrechen.
Ich teilte der Frau mit, dass ich sie hatte ausrufen lassen. Und?, war die Frage. Ihr Hund sitzt im Auto in der prallen Sonne, antwortete ich, während wir hinausgingen. Und? Blondinen sind offensichtlich wirklich mental nicht auf der Höhe, dachte ich.
Draußen lud die Frau ihre Einkäufe ins Auto und schickte sich an, davon zu fahren. Ich teilte ihr noch mit, dass ich das nächste Mal, wenn ich ihren Hund so vorfände, ohne weiteres Zögern ihren Hund auch unter Gewaltanwendung befreien würde.
Was mir denn einfiele, was mich das anginge, wer ich überhaupt sei. Blondes Gekeife, Dummheit und Uneinsichtigkeit plakatierend.
Das werden Sie dann schon sehen, antwortete ich.
Dem Hund ging es gut. Ich wünschte, ich hätte dafür sorgen können, dass es dieser Frau nicht annähernd so gut gegangen wäre.