Die nächsten »Tausend tolle Tracks«-Beiträge will ich mal versuchen, kurzfristiger zu schreiben, was dem Umfang der Anmerkungen zu den Filmen zugutekommen soll. Richtige Besprechungen werden es wohl immer noch nicht, aber schaun wir mal.
- Whiteout: Whiteout ist ein meteorologisches Phänomen, das erschöpfend in der Wikipedia beschrieben ist. In der Antarktis, in der dieser Film spielt, behilft man sich damit, dass man auch auf dem Gelände einer Station Seile spannt, an denen sich die Menschen, die draußen herumlaufen, anseilen … müssen, denn neben dem Whiteout-Phänomen gibt es auch sonst noch ziemlich krasse Wetterereignisse am Südpol. – Aber das ist nicht das Thema dieses Films. Die Beschreibung bei Lovefilm war insofern irreführend, als sie den Eindruck erweckte, die Beckinsale würde ganz allein auf einer Südpolstation von schrecklichen Ereignissen betroffen werden. Ganz so ist es allerdings nicht, im Gegenteil. Der Film spielt in einer Phase, in der sich das Gros der Mannschaft für die winterbedingte Abreise fertig macht. Die Beckinsale spielt einen US Marshal; sie hat sich – wie der Stationsleiter, gespielt von Tom Skerritt – entschlossen, den Job zu wechseln und jedenfalls die Antarktis zu verlassen. Der Mörder, der herumläuft, muss noch vor dem Abflug des letzten Fliegers gefunden werden – was nicht gelingt und zu einer weiteren Überwinterung führt. – Der Film hat mich von der Stimmung her sehr stark an »Outland« erinnert, ohne dass ich wirkliche Parallelen aufzeigen könnte. Das Stück ist – ganz entgegen meiner vorherigen Erwartung – nervenzerrend spannend, und bis ganz zum Schluss lässt sich zwar der Kreis der Verdächtigen zwangsläufig immer weiter eingrenzen, aber wirkliche Beweise für die Ahnung des Zuschauers, wer der Mörder wirklich ist, bekommt der Betrachter einfach nicht geboten. – Ich weiß nicht, ob der Film überhaupt in den deutschen Kinos war oder noch kommt, aber ihn anzuschauen, lohnt auf jeden Fall. Auch wenn man kein Beckinsale-Fan ist wie ich :)
- Walking Tall – Auf eigene Faust: Als Chris Vaughn aus dem Krieg heimkehrt, muss er feststellen, dass sich in seiner Heimatstadt viel verändert hat – und durchweg nicht zum Positiven. Gemeinsam mit seinem Freund Ray (Johnny Knoxville) legt er sich mit dem örtlichen Obermotz hat und klärt die Lage. – Dwayne Johnson spielt hier als »The Rock« einen Kriegsheimkehrer, der nicht von den Schrecken des Krieges zerstört wurde, sondern hart und kompromisslos gegen Ungerechtigkeiten in der eigenen Heimat vorgeht. Und so ist auch der Film: actionbetont, schnell, hart und kompromisslos. Wer eher den humorvollen Dwayne J. mag, der sollte hiervon die Finger lassen. Wenn man genauer hinschaut, ist der Film nämlich nicht wirklich witzig.
- You’re fired!: Im Original heißt der film »Employee of the Month«, und ich weiß einmal mehr nicht, was deutsche Verleihtitelkreateure reitet, einem englisch betitelten Film einen anderen englischen Titel zu geben. Aber gut … – Die Hauptrollen belegen Matt Dillon, Steve Zahn und Christina Applegate. Matt ist David Walsh, ein Bankmitarbeiter, der gefeuert wird und nach und nach immer weitere Rückschläge einzustecken hat: Job weg, Auto weg, Verlobte weg, Geliebte auch … Das ist ein hartes Leben, und der Film schildert die nicht schönen Umstände eines solchen Lebens in einer Art und Weise, dass man von vornherein erkennt, dass es hier kein Happy end geben wird. Und Mitch Rouse und Jay Leggett, diese ausgemachten Drecksäue von Drehbuchautoren – Rouse ist auch Regisseur gewesen –, machen das auch wahr, gnadenlos, wenn auch auf eine ganz andere, ganz unerwartete, völlig überraschend über den Zuseher hereinbrechende Art und Weise. Der Film macht nach 90 oder 95 % eine Kehrtwende, die ein Mehrfaches von 180 Grad ausmachen muss, und selbst, wenn man den Film vor längerer Zeit schon mal gesehen hat, sitzt man völlig fassungslos davor und sieht sich an, was die beiden Mistkerle von Schreiberlingen mit den Figuren anstellen. Die Fassungslosigkeit bleibt auch bei der Wiederholung des Films erhalten, weil man überhaupt nicht verstehen kann, wie man das hat vergessen können. – Ein über weite Strecken schwierig und bisweilen sogar ein wenig anstrengend wirkender Film, mit einem genialen Steve Zahn und einem rattengeilen Ende.