Lovecraft in Space

Blöder Titel für diesen Beitrag, ich gebe es zu. Aber ein wenig trifft es die Sache schon, die Detlef Klewer hier für meinen Verlag p.machinery als Ausschreibung vorgelegt hat. »BIOMECHANOMICON – Horror in Space« ist der (Arbeits-?) Titel der Anthologie, und die Ausschreibung findet man in aller Ausführlichkeit: hier.

Franke & Weigand: ASTROPOETICON mit Musik

Dass ich in meinem Verlag p.machinery die »SF-Werkausgabe Herbert W. Franke« verlege, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben.
Und Frankes Werke der Vergangenheit dürften den SF-Fans auch heutiger Tage wohl bekannt sein.
Zu diesen Werken gehörte indirekt auch »Astropoeticon«, eine »Hommage an Pink Floyd«, die Bilder von Andreas Nottebohm gemeinsam mit Gedichten von Herbert W. Franke präsentierte. Das Buch, das wohl 1979 erschienen ist, ist längst nur noch antiquarisch zu bekommen – je nach Zustand zu deutlich von Sammlern am ehesten goutierten Preisen.

Dieser Tage erschien nun im Freiburger Schillinger Verlag eine CD von Herbert W. Franke und Jörg E. Weigand unter dem Namen »ASTROPOETICON – SF-Gedichte & Weltraummusik«. In einem knapp 20 Minuten langen Track mit weigandscher »Weltraummusik« hat Herbert W. Franke seine Gedichte gesprochen. Quasi als Bonus gibt es noch einen knapp 10minütigen Track mit der Musik ohne gesprochenes Wort.

Die ganzen Details zur CD – wie auch ein Hinweis auf das passende Buch der »SF-Werkausgabe«, nämlich den »Kristallplanet«, in dem die Bilder von Andreas Nottebohm und die Frankeschen Gedichte neu aufgelegt wurden – findet der geneigte Interessent: hier.

Im Übrigen hege ich Überlegungen, das Buch und die CD gemeinsam als Paket anzubieten. Verhandlungen mit Schillinger sind bereits angeleiert.

Und dann war da noch …

… die Ausgabe 260 der ANDROMEDA NACHRICHTEN, die ich »zwischen den Jahren« gemacht habe:

ANDROMEDA NACHRICHTEN 260
SFCD e.V., Murnau, Januar 2018, 100 Seiten A4, EUR 8,00. Bezug: SFCD-Archiv, archiv[at]sfcd.eu

Der Inhalt:
Conventions
Fantasy
Science Fiction
Zwielicht
Cinema
E:Games
Perry Rhodan
Science
FanzineKurier
Reissswolf
StoryFiles

Das Titelbild stammt von Alexander Preuss.

Diese Ausgabe gibt es auch zum Download:
https://www.sfcd.eu/download/pubs/an201-300/an260open.zip

Kampf mit den Tränen

Ich bin Hundebesitzer. Meinen ersten Hund habe ich nicht verstanden; ich schrieb darüber (hier). Heute bin ich gemeinsam mit meiner vierten Gattin stolzer Besitzer zweier allerliebster Mischlingshündinnen (die eine aus Ungarn, die andere aus Griechenland), und ich habe durch diese zwei Hunde, aber auch durch das Engagement meiner Gattin, die eine Hundetrainerausbildung gemacht hat, viel über Hunde gelernt, sodass ich heute behaupten kann, meine jetzigen Hunde wenigstens ansatzweise zu verstehen.

Mein Verlag p.machinery begann nicht nur mit dem berühmten ersten Ikebana-Buch, sondern auch mit zwei Titeln, die ich nachträglich einer Reihe namens »ErlebnisHund« zugeordnet habe. 2004 und 2006 erschienen die beiden Bücher, sie sind schon lange vergriffen.
Aber schon damals, als mein erster Hund ein stolzes Alter erreicht hatte (Kim I., die 2005 über die Regenbogenbrücke ging, war 15 Jahre alt), war mir klar, dass ich eine solche Buchreihe herausbringen wollte. Wobei es mir nicht auf Ratgeber ankommen sollte – die gab und gibt es wie Sand am Meer. Ich wollte Erlebnisbücher veröffentlichen – deshalb »ErlebnisHund«. (Denn auch, wenn ich meinen ersten Hund nicht verstanden zu haben glaube, war er doch ein Erlebnis. Und heute weiß ich längst, dass ein Hund immer ein Erlebnis ist.)

Nach vielen, vielen Jahren gelang es dann endlich, ein Manuskript zu finden, das sich als Band 3 der Reihe eignete. Doris Bolten ist keine Profiautorin, sondern Hundebesitzerin. Sie hatte eine Französische Bulldogge, die ihr Leben verändert hat, und von ihr wollte sie schreiben. Und ich habe den Text gelesen – und war gepackt.

Dass ich im Alter wohl beginne, näher am Wasser zu bauen, beschrieb ich schon (hier). Und Doris Boltens Buch hat diesen Eindruck … nein, diese Erkenntnis noch unterstützt. Das Buch, das mir anfangs einfach nur gefiel, hat mich am Ende, als die Korrekturarbeiten, das Lektorat, das Layout und schließlich die Fahnenkorrektur beendet waren, an einer Stelle gepackt, die ein Mann oft nicht so gerne offenbart.
Doris’ Buch ist für Menschen, die keinen Bezug zu Hunden haben, uninteressant – das muss klar sein.
Aber Doris’ Buch ist für Menschen, die etwas mit Hunden anfangen können, beeindruckend, eine sehr zu Herzen gehende Geschichte von einem Ehepaar, das einen Hund für’s Leben gefunden hat, mit ihm lebte und mit ihm seinen letzten Weg ging.

Ich kenne das Buch ja inzwischen. Ich muss es nicht mehr lesen. Und immer, wenn ich an den Text denke, ende ich am gleichen Punkt.

P. S.: Ein wenig ist klar, warum es mir dabei so geht. Der Gedanke, beizeiten eine meiner Hündinnen zu verlieren, weil es einfach so weit ist, macht mich schwermütig, traurig, verzweifelt. Noch bevor es geschieht, erkenne ich meine Machtlosigkeit. Und auch, wenn ich kein kontrollsüchtiger Mensch bin – diese Machtlosigkeit macht mich fertig.

Details zum Buch: hier.

Spielfinger

Kai Beisswenger ist ein Mensch, der mir sympathisch ist. Ich kenne ihn nicht persönlich. Noch nicht, vielleicht. Aber ich empfinde Sympathie, wenn ich mit ihm maile. Wenn ich seine Facebook-Beiträge – die immer irgendwie politisch sind – lese. Wenn ich mit ihm über Bücher diskutiere.
Seine Bücher, die ich bislang verlegt habe, sind keine Verkaufsraketen. Sowohl sein »verlorener Bruder« (siehe hier) als auch seine »schrägen Helden« (siehe hier) sind an der Wahrnehmung des lesenden Publikums bislang weitgehend vorbei gegangen. Unverdient, wie ich finde.
Kais Schreibstil ist eine Freude für jeden Lektor (und Korrektor auch). Er weiß, was er tut, er schreibt überlegt, ohne verkopfte Texte zu produzieren. Seine Geschichten haben sehr realistische Elemente, aber auch immer einen fantastischen Touch.

Und bei seinem aktuellen Buch »Finger im Spiel« ist das fantastische Element nicht gleich offensichtlich, aber letztlich nicht zu übersehen. Die Geschichte arbeitet mit den Variationsmöglichkeiten von Parallelwelten – oder besser parallelen Handlungssträngen, und dies in einer Weise, die dem Leser schon deshalb leicht nahegebracht wird, weil die eigentliche Handlung, um die es geht, sehr real erscheint.

Wie schon erwähnt: Ich habe als Verleger immer das Problem, meine eigenen Bücher nicht sinnvoll rezensieren zu können. Aber »Finger im Spiel« ist wahrlich geeignet, eine Ausnahme zu machen. Das Buch flutscht. Es liest sich gut, locker, entspannt – und interessant, spätestens dann, wenn man sich als Leser Gedanken darüber macht, was mit dem eigenen Leben geschähe, fänden solche Dinge statt, wie sie Kai Beisswenger in »Finger im Spiel« beschreibt.

Details zum Buch: hier.

Warum mir der HALLER Spaß macht

  • Weil Corinna Griesbach eine gute Herausgeberin mit guten Ideen und einer durchaus stringenten Arbeitsweise ist.
  • Weil die Themen des HALLER sehr abwechslungsreich sind.
  • Weil die Ausgaben des HALLER immer wieder neue Herausforderungen an das Layout stellen.
  • Weil das Layout des HALLER trotzdem nicht ständig neu erfunden werden muss.
  • Weil ich Autoren kennenlerne, denen ich bei p.machinery selbst nicht unbedingt über den Weg gelaufen wäre.
  • Weil das Gleiche für die Illustratoren gilt.
  • Weil ich inzwischen eine wiederkehrend schöne Idee für die Titelbilder gefunden habe.
  • Weil ich Corinna Griesbach zu dieser Machart der Titelbilder Exklusivität versprochen habe.
  • Weil ich mich auf die nächste Ausgabe schon freue, wenn die letzte gerade fertiggestellt wurde.
  • Weil es halt so ist.

Details zum aktuellen HALLER 15 – Alte Freunde: hier.

Warum man jemanden fragen soll, der sich mit so was auskennt

Es ist eine Neuausgabe, das Buch »Von Perlen und Hunden« der Autorin Cornelia Schneider. Der EDFC, der Erste Deutsche Fantasy Club, hat das Werk 2006 schon einmal herausgebracht. Aber die Geschichten haben mir gefallen – und gefallen mir immer noch –, und so fand ich die Gelegenheit günstig, eine opportunistische Entscheidung zu treffen.
Das Problem war ein anderes. Ich denke, ich bin ganz gut darin, aus einer vorhandenen Grafik mittels einer Titelei (Autorenname, Titel, Verlagslogo) ein Titelbild zu bauen. Manchmal habe ich sogar richtig geniale Ideen, wie es scheint: Die letzten HALLER-Titelbilder sind jedenfalls, wie ich hören durfte, sehr gut angekommen.
Das ursprüngliche Titelbild der EDFC-Ausgabe von Cornelias Buch wollte ich nicht verwenden (wie wir uns letztlich auch gegen die Verwendung aller seinerzeit erschienenen Bilder auch im Innenteil entschieden). Was also tun? Ein Bild mit Perlen und Hunden fand ich bei den bekannten Bilderdiensten nicht. Wohl aber ein Bild von einem Hund – einem Schäferhund – und eines von einem Spinnennetz mit Tautropfen – Perlen konnte man durchaus darin sehen.
Als Linkshänder im Umgang mit den typischen Bildbearbeitungsprogrammen bat ich Lothar Bauer, einen meiner wichtigsten Grafiker – wenn nicht gar der wichtigste (die anderen mögen mir verzeihen) –, mir eine Montage aus beiden Bildern zu bauen. Was er tat.
Indes: Der Autorin gefiel das Ergebnis nicht (was nicht an Lothars Fähigkeiten, sondern an meiner Idee lag). Sie mochte den Schäferhund nicht, und sie fand, das Bild hätte mit der Ausstrahlung der Geschichten nichts zu tun.
Also gut.
Ich fragte Lothar, ob er eine Idee hätte. Eine dämliche Frage, um genau zu sein, denn natürlich wusste ich: Er würde eine Idee haben. Es gab einige Entwürfe, Ideen von Lothar, ein wenig Mailwechsel mit Cornelia – et voilà: Am Ende hatten wir ein Titelbild von Lothar Bauer, das sich sehen lassen kann:

Aus dieser Titelabbildung Lothars baute ich dann den Umschlag:

Und das Cover, mit dem allenthalben Werbung gemacht werden wird, sieht dann so aus:

Die Geschichten zu beschreiben, erübrigt sich. Sie sind fantastisch, sie haben surrealistische Elemente und mysteriöse Anwandlungen. Sie passen zu Lothars Bild, könnte man sagen, wäre Lothars Bild zuerst da gewesen – so passt Lothars Bild (hervorragend übrigens!) zu Cornelias Geschichten. Und die Wiederveröffentlichung des 2006 im EDFC erschienenen Werkes hat sich für mich gelohnt. Ich leide immer ein wenig darunter, als Verleger sinnvollerweise die von mir verlegten Bücher nicht rezensieren zu können oder zu sollen. Könnte ich es tun, würde hier sicherlich kein Verriss herauskommen.

Weitere Details zum Buch: hier.

Alterserscheinung

Ich weiß nicht, ob es etwas mit dem zunehmenden Alter zu tun hat. Ich werde bald 59 Jahre alt. Und ich merke immer öfter, dass man auch als Mann nicht einfach nur ein cooler und nicht nahbarer Fleischbatzen ist. Bei Filmen geht mir das am ehesten so. Streifen wie »Unter der Sonne der Toscana« (mit Diane Lane), »Briefe an Julia« (mit Amanda Seyfried) und »Jet Lag« (mit Jean Reno und der Binoche) sind allerbestens dazu geeignet, mich darüber nachdenken zu lassen, wo meine holde Gattin doch gleich die Kleenextücher hingepackt hat.

Aber das geht auch mit Büchern. Und der Grund, warum ich die kleine Sammlung von Erzählungen und Gedichten Julia Beylounys unter dem Titel »Menschliche Augenblicke« verlegt habe, waren vor allem die enthaltenen Geschichten, die mir sehr zu Herzen gegangen sind. Ohne wirklich sagen zu können, was genau an den Storys der Auslöser war – wenn es Julias Absicht war, einem Mann die Tränen in die Augen zu treiben, dann ist ihr das gelungen. Wenn auch vielleicht nur bei mir.

Details zum Buch: hier.

Fantasy, passend

Die Fantasy-Reihe meines Verlages p.machinery trägt eigentlich eine leicht irreführende Bezeichnung: Fantasy. Die meisten Menschen denken dabei wohl an Buchserien mit drei, fünf und mehr Bänden, an Tolkien und seine Viechereien, an Werwölfe und Vampire vielleicht noch. Tatsächlich ist meine Fantasy-Reihe eigentlich eher eine Märchenreihe – aber wer kauft heute noch Bücher aus einer Märchenreihe? –, es geht jedenfalls um Bücher mit märchenhafter Fantasy – und vor allem ohne Tolkien-Zoo – für eine Zielgruppe aber 6 bis 8 Jahren bis in die Altersgruppen von Jugendlichen, die möglicherweise auch heute noch etwas anderes zu sich nehmen, als Fast Food, Smartphone und Playstation soundso.

Für eine solche Reihe passende Titel zu finden, ist nicht einfach. Und so sind einige Titel eher Bücher für auch ältere Mädchen zum Beispiel. Es ist an die Werke von Julia Beylouny zu denken, an den aktuellen Titel »Seelennebel« von T. L. Reiber. Aber das ist schon in Ordnung.

Zum Glück gibt es auch immer wieder passenden Stoff. So hat Anke Höhl-Kayser, die auch nicht zum ersten Mal bei mir erscheint, mit »Eine Fee namens Johnny« ein Buch vorgelegt, das für Kinder – ich denke, so ab acht, neun Jahren – bis zu frühen Jugendlichen – bis zwölf, vielleicht dreizehn? – bestens geeignet ist. Und nicht nur das: An der knuffigen Geschichte können auch Erwachsene ihre Freude finden. Ich habe jedenfalls beim Lesen, Layouten, Korrekturlesen usw. meinen Spaß gehabt.

Details zum Buch findet der geneigte Leser: hier.

Die Welt ist böse

Das wissen wir alle längst. Trump, Putin, Kim Jong Un, der Iran, Daesh – alle sind böse. Im Grunde. Und auch die Menschen in unserer näheren Umgebung lassen sich da nicht lumpen, wenn es darum geht, böse zu sein.

Seit Wochen hindern mich solch böse Menschen an sinnvoller Arbeit. Buchneuerscheinungen meines Verlages können nicht verkündet werden, weil ich meine Freizeit damit zubringen muss, Gegenargumente gegen eine angedrohte 100%ige Mieterhöhung zu finden. Oder gegen das Ansinnen, zehn Jahre rückwirkend einen gar nicht existierenden geldwerten Vorteil versteuern zu müssen. Oder ein Büroumzug mit einhergehender Flächenverringerung von deutlich über 100 qm auf nicht mal mehr 20 qm – damit die frei werdenden Räume leerstehen können, oder als Wohnlöcher an Kollegen vermietet werden können, die weite Wege zur Arbeit haben.

Und selbst der Verlag steht mir manchmal im Weg. Es ist nicht so, dass ich keine Bücher mehr mache – ganz im Gegenteil: Ich habe hier zehn bis zwölf Titel in unterschiedlichsten Fertigstellungsstadien. Ich habe nur keine Zeit, darüber zu schreiben, damit das auch irgendjemand mitbekommt.

Die Welt ist böse. Und ich muss das ausbaden. Muff.