Seltene Hundetrainer|innen

Dass ich Hundebesitzer bin, Hundefan, dass ich Hunde mag, am liebsten jeden Flohsack und Zeckentanker totknuffeln würde, dass ich gerne Hundebilder anschaue – vor allem bei Facebook <g> –, dass ich im Hundetierschutz aktiv bin (zugegebenermaßen als Anfänger und bislang vor allem mit finanziellem Aufwand), das alles sind Sachen, die ich wohl nicht mehr erwähnen muss, möchte ich vermeiden, die Community über alle Maßen zu langweilen. Trotzdem:
Natürlich beschränken sich meine Aktivitäten nicht nur auf Facebook. Und so habe ich irgendwann – möglicherweise über Facebook (sic!) – einen Blog entdeckt, der mich immer wieder in höchstem Maße erfreut: https://089dogs.wordpress.com. Blogbetreiberin ist die – im Übrigen auch noch gut aussehende <g> – Hundetrainerin Nathalie Örlecke, und das »089« im Blognamen kommt von ihrem Standort: 089 ist bekanntermaßen die Vorwahl von München.
Nathalie ist für einen Kleinverleger wie mich eine Ausnahmeerscheinung: Sie kann ganz offensichtlich nicht nur gut mit Hunden umgehen – was sich daran zeigt, dass sie immer noch Hundetrainerin ist, aber was auch aus ihren Textbeiträgen hervorgeht –, nein, das ist ihr nicht genug. Darüber hinaus kann sie schreiben. Sie kann gut schreiben. Sie kann sogar sehr gut schreiben. Ihre Beiträge sind nicht nur inhaltlich reizend – im Sinne von »anregend« –, sie sind auch stilistisch gut, sie sind dramaturgisch schön und – sofern man davon sprechen mag – korrekt aufgebaut, sie erfreuen den Leser, sie regen an, den Blog zu verfolgen und nicht einfach zu vergessen (wie ich es mit einigen anderen Blogs von weniger begnadeten Schreibern schon getan habe).
Wer Hundebesitzer ist und seinen Hund liebt, wer mit seinem Hund gemeinsam mit der Umwelt in Frieden und Gegenseitigkeit existieren möchte, wer möchte, dass es seinem Hund gut geht, wer überhaupt einfach nur – wie ich – Hundefan ist, Hunde mag (und Menschen, die auch Hunde mögen), der findet in diesem Blog viele Texte, in denen – nicht immer, aber manchmal doch ganz gut versteckt – wertvolle Hinweise stecken, immer aber amüsantes Textmaterial, das sogar einem Nichthundebesitzer ein Lächeln auf das Gesicht zaubern kann.
Ja.
Ich finde, das musste mal geschrieben werden :)

Das Kino vom Kiefer

Peter Kiefer gehört seit »Treibgut« zu meinem Verlag, ein Buch aus der Reihe »ErlebnisWelten«, eine Mischung aus Reiseerinnerungen zahlreicher Reisen quer durch die Welt, zahlreichen Bildern, das erste Buch, das ich nach dem Weggang von Books on Demand in dem opulenten 210×210-Format (Softcover; die Hardcover haben 216×216 mm) beim Schaltungsdienst Lange produziert habe. Das Layout des Covers war indirekt auch die Vorlage für die Bücher von Die|QR|Edition – weil es mir gefällt. (Und es ist eben mein Verlag, weshalb dort gemacht wird, was mir gefällt.)
Dass Doktor Kiefer – ich weiß lustigerweise gar nicht, was für einen Doktortitel er trägt – auch literarisch aktiv ist, hat mich ein wenig überrascht, gleichzeitig aber auch erfreut. Sein »Treibgut« war schon gut geschrieben, und sein »Kleines Kino« hat mir sehr gefallen. Literarische Juwelen zu benennen steht mir als Klein(st)verleger nicht zu, aber ich hatte mehr als einmal ein Blinken im Auge, als ich das Manuskript las (was für mich als Korrektor, Lektor und Druckvorlagenproduzent in Personalunion ja mehr als einmal vorkommt).
Peter Kiefer hat den Roman als »Slapstick« eingestuft, was für meine Verlagsveröffentlichung insofern problematisch war, als dass dieser Begriff der »situativen Komik« heutzutage durch dumm-amerikanische Soaps und Under-Gürtellinien-Filme längst zu einer genretechnischen Beleidigung verkommen ist und von niemandem, den man vielleicht ernsthaft ansprechen möchte, noch als das wahrgenommen und erkannt wird, was es ist: »situative Komik«. Kiefers Buch ist nicht albern, sondern durchaus ernsthaft, aber wir wissen nicht erst seit Buster Keaton und Woody Allen, dass Komik nicht albern ist, sondern durchaus einer gewissen Ernsthaftigkeit auf beiden Seiten – dem Präsentator und dem Betrachter – bedarf. Wie auch immer …
Der Markt wird entscheiden, wie gut dieses Buch läuft. Ich bin mir bewusst, dass ich einen winzigen Verlag habe, der vor allem mit seinen Nicht-SF-Reihen noch winziger ist, als ich mir das wünschen sollte. Aber ich bin notfalls auch mein eigener Fan, wenn sonst keiner mitziehen mag.

Peter Kiefer
KLEINES KINO
Action, Thriller, Mystery 4
p.machinery, Murnau, Mai 2015, 120 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978 3 95765 029 0 – EUR 6,90 (DE)