Ausgesponnen, B 203, irgendwo auf dem Rückweg von Eckernförde, 09.06.

Und auf einmal spinnt der Navi nicht mehr. Es war nichts Besonderes. Es gab keinen Grund. Irgendwo auf der Rückfahrt hatte ich den Eindruck, als hätte mich der Garmin-Navi meiner Gattin, der ja nicht mit meiner Streckenführung einverstanden war, in die Irre geführt. Hamdorf war der Ort, von dem ich glaubte, ihn schon einmal vor mir gehabt zu haben. Waren wir umgekehrt?
Ich bat meine Gattin, die Karte zu konsultieren. Und aus irgendeinem Grund fiel mir auf, dass die Richtungsanzeige im Display hinter dem Lenkrad auf einmal die richtige Himmelsrichtung anzeigte (während in den vorherigen Wochen immer rund 180 Grad fehlten). Ich schaltete die Karte des RNS 510 meines VW Passat ein, jenes Navisystems, das in den letzten Wochen – seit dem Abend, als wir Naomi in Frankfurt vom Flughafen abholten – herumgesponnen hatte (ich schrieb davon). Und was war das?
Die Position meines Autos befand sich nicht mehr mitten im Mittelmeer, nicht mehr zwischen Genua und Bastia. Nein – Hamdorf wurde angezeigt, die B 203, die richtige Himmelsrichtung, und der Pfeil, der die Position meines Fahrzeugs anzeigte, befand sich beständig richtig und korrekt auf einer wirklich befahrbaren Straße.

Ähm.

P.S.: Da ich nicht zu hoffen wage, dass mir das jemand erklären kann, und da ich nicht davon ausgehe, dass ich meinen Navi noch als zuverlässig betrachten kann, werde ich mir wohl noch so einen »Kleinen« wie den Garmin meiner Gattin für’s Handschuhfach zulegen. Für alle Fälle. Denn ohne Navi auf einmal mitten in der Pampa rumzugurken, das ist kein Spaß.

Und dann der Spaß

Ja, und dann gibt es auch Bücher, die richtig Spaß machen. Einfach so. Ohne besonderen Grund. Weder, weil sie besser, toller, erfolgreicher wären als andere, weder, weil der Autor ein besserer Mensch wäre, sondern einfach vom Gefühl her. Ganz spontan. Ohne besonderen Grund. Wenn auch im Hintergrund immer die Freude darüber lauert, dass Torsten Scheib sein Werk, sofern es nicht »nur« eine Kurzgeschichte ist – sprich also: Kollektionen, Novellen, Romane – in meinem Verlag veröffentlichen wird, wie es derzeit aussieht.

Zum Start habe ich mich an der Arbeit seines Werkes »Toxic Lullaby« erfreut, das er auf Basis des gleichnamigen Films von Ralf Kemper geschrieben hat, der aufgrund seines nicht unerheblichen Anteils an diesem Werk auch als Autor genannt ist und wird.

Details zum Buch finden sich hier. Und hier. Und das Titelbild (Abbildung: Ralf Kemper, Layout: meine Wenigkeit) kann man gleich zwei Mal abbilden:

Netter schwarz-gelber Gag nebenbei, Eckernförde, 09.06.

Im Rathauskeller, beim Mittagessen, erfuhren wir auch von der 444jährigen Geschichte der »Gilde der gelben Westen«, einer Schützengilde, die in diesen Tagen ihr Jubiläum feiert. Während wir speisten, kündeten Trommler vor dem Restaurant jeweils am Eintreffen eines weiteren Gildenbruders, gekleidet in schwarzen Anzug, darunter eine gelbe Weste, weiße Krawatte, dazu ein Zylinder. Die Vorstandsmitglieder trugen noch entsprechende Abzeichen und einen Stock. Die Offiziere, in Grün gekleidet, waren gleichermaßen zugegen.
Nette Sache, denke ich. Wenn wir wirklich in Eckernförde landen sollten, denke ich über eine Mitgliedschaft nach. Nachdem meine Mitgliedschaft im EinhornClan FOLLOWs Ende 2014 enden wird, kann ich meine schwarz-gelben »Leidenschaften« vielleicht auf diesem anderen Terrain fortsetzen. (Wenn es auch dabei bleibt, dass die alten schwarz-gelben T-Shirts mit den Einhornwappen und -sprüchen Ende 2014 nach Ungarn gehen.)