Unschönheiten, Eckernförde, 09.06.

Negativ aufgefallen ist mir, dass die beiden Kirchen in Eckernförde nicht zugänglich waren. Im Kreis Dithmarschen und in Nordfriesland haben wir noch keine Kirche gehabt, die verschlossen war. Auch gibt es dort einfach nur Schilder mit der Aufschrift »Die Kirche ist offen«, ohne besondere Zeitangaben (wenn ich auch sicher bin, dass diese Kirchen nicht durchgehend offen sind). Aber dass die beiden wesentlichen Kirchen in Eckernförde ausgerechnet an einem Pfingstmontag nicht zugänglich waren, das hat mich enttäuscht. Gut, in Borby waren wir halt zu spät; aber Sankt Nicolai hätte geöffnet sein sollen. Daran sollte gearbeitet werden.

Negativ ist mir auch einmal mehr aufgefallen, wie ungünstig sich Inkonsequenz bei der Gestaltung von Fußgängerzonen auswirken kann. Die Fußgängerzone von Eckernförde – wozu auch die Altstadt gehört – ist eine von diesen halbherzigen Fußgängerzonen, zu denen an zahlreichen Stellen Kraftfahrzeuge Zugang haben. In den eigentlichen Einkaufsstraßen zum Beispiel der Lieferverkehr im Grunde immer, bis auf drei Stunden (10 bis 13 Uhr). Und in den Altstadtstraßen die Anwohner. Ich finde das vor allem unter optischen Gesichtspunkten nicht schön. Wenn man hübsche Straßen wie in der Eckernförder Altstadt, mit hübschen alten Häusern, mit Rosensträuchern vor den Gebäuden ordentlich fotografieren möchte, dann stören die herumstehenden Blechhaufen einfach den Gesamteindruck.

Und ich finde, dass es Alternativen gibt: Parkmöglichkeiten für Anwohner schaffen, Einfahrerlaubnis zum Beispiel zum Be- und Entladen, möglicherweise mit zeitlichen Begrenzungen (z. B. also nicht nachts) und ähnliche Regelungen. Kurz und gut: reinfahren, erledigen, rausfahren. Ich bin sicher, es gibt auch schon existierende Beispiele für solche Regelungen.
(Und man kann mit moderner Technik auch nachträglich unterirdische Arbeiten – z. B. die Schaffung eines Parkhauses – durchführen, ohne die oberirdische Architektur zu beeinträchtigen [man muss es ja nicht wie die Kölner mit ihrem Stadtarchiv machen …].)

Und letztlich hat sich auch in Eckernförde gezeigt, dass die Fähigkeiten der städtischen Bediensteten nicht optimal zu nennen sind, wenn es um die Beschilderung wesentlicher – vor allem auch touristisch relevanter – Elemente der Stadt geht. So gibt es zahlreiche Tafeln mit Hinweisen für alles Mögliche in allen möglichen Richtungen. So findet man z. B. immer zum Strand, immer zur Touristeninformation (auch wenn man dort schon war), immer zum Hafen usw. usf. Zu Sankt Nicolai gibt es nicht ein einziges Schild, nicht zum Gänsemarkt, nicht zum Rathausmarkt. Und der vorhandene Hinweis zur Borbyer Kirche ist wohl auch nur der Tatsache zu verdanken, dass sonst dortzulande wirklich niemand dahin gelangen würde, angesichts der wüsten Steigung auf den Petersberg.