Immer wieder gute Gründe

Manchmal ist es sehr ruhig in diesem Blog, ich gebe es zu. Das Material, das ich veröffentlichen könnte, stapelt sich, aber andererseits gibt es andere Verpflichtungen, die zu erfüllen ich mir vorgenommen habe. Die ANDROMEDA NACHRICHTEN des SFCD e.V. gehören seit vielen Jahren dazu. Diesmal ist es die aktuelle Ausgabe 239, die als Programmheft des BuchmesseCon 27 am 13.10.2012 erscheinen wird. Hier gibt es mehr Infos. Und so sieht sie aus:

Es ist Herbst

Es ist der vielleicht letzte sonnige Tag für die nächste Zeit. Kühl ist es schon. Auf dem Seeweg am Südufer des Staffelsees hat man sich noch vor einer Woche nach den Schattenzonen gesehnt. Sie sind immer noch angenehm, aber die Sonnenflecken quälen nicht mehr. Sie wärmen angenehm zwischendurch, bevor man wieder in den kühlen Schatten unter den Bäumen eintaucht. Die Tret- und Ruderboote sind fast alle für den Winter eingemottet. Von einem Tag auf den anderen. Der See ist leer. Vielleicht ein einsamer Ruderer mit vermutlich eigenem Boot ist noch unterwegs. Die »Seehausen« fährt leer. Und nur noch die Kurzstrecke. »S‘ Platzerl« – mit dem Apostroph am falschen Fleck – ist geschlossen. Diesmal findet sich kein Schild mit dem Hinweis auf den »Lido«. Dort gibt es noch Gäste, die vermummt im kühlen Licht der untergehenden Sonne sitzen. Essen, trinken. Die Kellnerin verteilt gelbe Wolldecken. Vielleicht macht das kleine Restaurant irgendwann auch zu. Über den Winter. Ein letztes Weißbier also. Vielleicht.

Es ist Herbst.

Dummes Deutschland

Vollpfosten in Oberbayern

Krün, südliches Oberbayern. Hier gibt es einen Isar-Stausee, und passend dazu einen – recht neuen, teilweise noch in der Einrichtung befindlichen – Isar-Natur-Erlebnisweg, gut ausgeschildert, mit zahlreichenden Informationstafeln zum oberen Isartal zwischen Mittenwald und Sylvensteinspeicher versehen. Gut zu laufen, auch mit Steigungen und Gefällen, sehr informativ, eine schöne Einrichtung.
Weniger schön ist es, dass in Krün im südlichen Oberbayern Vollpfosten Steuergelder verschwenden dürfen. Denn auf diesem Rundweg liegt unter anderem eine Brücke über die (wilde) Isar, und die ist eine ganz besonders intelligente Konstruktion. Hier hat man nicht daran gedacht, natürliche Baustoffe wie z. B. Holz zu verwenden, um diese Brücke zu errichten – Holz findet sich nur in Form vierer rollenförmiger Hölzer von mehreren Metern Länge an den Seiten der Brücke, wozu auch immer die gut sind –, nein, hier hat man Hightech installiert, aus bestem deutschen Stahl (vermutlich; vielleicht ist er auch aus China), und – mit Lochgittern als Lauffläche!
An den beiden Enden finden sich darüber hinaus Gitter, wie man sie von Weiden kennt, auf denen verhindert werden soll, dass sich das Vieh verdünnisiert, die Wege jedoch zugänglich bleiben sollen. Für Fahrzeuge eh kein Problem – und für Fußgänger auch nicht, wenn ein Bauer ein solches Weidegatter errichtet, denn der kriegt von seinem Weib eins hinter die Löffel, wenn er die Schleuse (für Fußgänger z. B.) vergisst. Aber so einen Blödsinn macht ein Bauer eh nicht.

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