Luxusfanzine

Robert N. Block & Gerhard G. Lindenstruth (Hrsg.)
ARCANA 18
Magazin für klassische und moderne Phantastik
Verlag Lindenstruth, Gießen, Oktober 2013, DIN A5 mit Rückenstichheftung, 76 Seiten, ISSN 1610-7373

VORBEMERKUNG

In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wäre ARCANA 18 ein luxuriös aufgemachtes Fanzine gewesen: Sauber layoutet, sauber gedruckt, sauber geheftet, sauber geschnitten, einfach: sauber gemacht.
Heute ist ARCANA 18 immer noch sauber gemacht, wirkt aber irgendwie … hm … antiquiert.
Wobei das gar nicht das Problem ist …

WORUM GEHT ES?

… weil das, womit sich ARCANA beschäftigt, durchaus etwas Antiquiertes an sich hat. Bloch und Lindenstruth (und sein Verlag) sind bekannt dafür, sich gerne, umfänglich und durchaus nicht unwissenschaftlich mit den Klassikern der fantastischen Literatur in ihren vielfältigen Ausprägungen auseinanderzusetzen. Das mag sich in der Aufmachung des ARCANA nicht direkt wiederfinden, aber andererseits ist das okay. Selbst wenn man unterstellen wollte, ARCANA würde die »Abfallprodukte« der Beschäftigung mit fantastischen Klassikern präsentieren, für die sich eine echte Buchproduktion nicht lohnen würde, dann ist das keinesfalls abwertend gemeint oder zu sehen.

In ARCANA 18 präsentieren die Herren Bloch und Lindenstruth: die Geschichte »Das letzte Kind« von Thomas P. Cavanaugh, eine Abhandlung des Charles Nodier »Über phantastische Literatur«, erstmals 1830 veröffentlichung und von Ulrich Roddewig aus dem Französischen übersetzt, der Beitrag »Die Aushilfsmagd« von Montague Summers, bei dem Übersetzer Michael Siefener den Streit erlaubt, ob es sich um ein Essay oder eine fiktive Erzählung handeln soll, und schließlich die Erzählung »Dr. Thanatos Mors« von Hans Ludwig Rosegger. Abgerundet wird die Ausgabe mit einigen Rezensionen und dem »Blick durch die Lücke« (Folge 5 über »Schräge Bücher«).

WAS GEFIEL NICHT?

Die Erkenntnis, dass ich mich (noch) zu wenig mit klassischer Fantastik beschäftige und offensichtlich auch so meine Problemchen mit sekundärliterarischen Artikeln habe, die nicht genau meine Interessenlage treffen.

WAS GEFIEL?

Dass Gerhard Lindenstruth mich durch die Zusendung gezwungen hat, mich doch einmal mit Texten auseinanderzusetzen, die nicht genau meine Interessenlage treffen. Immerhin hat mich der Nodier-Artikel überraschenderweise mehr angesprochen, als ich gedacht hätte.

ZU EMPFEHLEN?

Naja, soll man ein Periodikum – das lt. Impressum 2mal jährlich erscheint – empfehlen? Eigentlich ja. Freunden klassischer Fantastik ist es sowieso zu empfehlen, allerdings denke ich, dass diese Freunde ARCANA bereits kennen. Es ist ja nicht so, als ob die Ausgabe 18 die allererste erschienene wäre.

NOCH WAS?

Eine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen: Das Impressum (auf der vorderen Innenumschlagseite) präsentiert sich wie eine Todesanzeige. Ich kann mir nicht helfen …

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