Zelluloidfetzen I

Neue Filme, die ich angeschaut habe. Vielleicht juckt’s jemanden.

  • S. Darko – Eine Donnie Darko Saga. Über diese Fortsetzung zu »Donnie Darko» hatte ich eigentlich nur schlechte Kritiken gelesen, insbesondere von Kritikern, die auf der Liste meiner vertrauenswürdigen Personen stehen. Trotzdem. Man ist ja stur und hat ein Recht auf seine eigenen Niederlagen. Und so war auch dieser Film eine eindeutige Niederlage. Es gibt selten Fälle, bei denen ich aufgebe. Selbst, wenn es allzu wüst zugeht, kann ich mich immer noch mit einem Buch hinsetzen und so tun, als würde ich den Streifen nebenbei aufnehmen. Nicht jedoch in diesem Fall. Das Stück war unerträglich, und ich kann nicht einmal sagen, warum. Ich habe nach gefühlten drei Monaten, objektiv nach ca. vierzig Minuten abgeschaltet. Weil meine Festplatte groß genug ist, bleibt der Film in der Sammlung. Vielleicht kann ich ja mal jemanden damit quälen. Grinz.
  • Death Proof – Todsicher. Das Kontrastprogramm zum vorherigen Film schlechthin. Kurt Russell – völlig frei von jeder Diskussionsnotwendigkeit. Zoë Bell – wer sich jemals mit Stunts auseinandergesetzt hat, weiß, von wem hier die Rede ist. Und dieser Plot ist ein typischer Tarantino. Gut die erste Hälfte des Films ist eigentlich Vorspiel, um zu zeigen, wes Geistes die Figur, die Russell mimt, ist. Der Zuschauer wartet die ganze Zeit, was aus den Figuren wird, und dann sind auf einmal alle tot, einfach so, ratzfatz, eine Frontalkarambolage, und Feierabend. – Naja, nicht ganz: Russells Figur überlegt – und kriegt es auf eine Art verpasst, dass einem unbedarften und nicht informierten Zuschauer schlicht die Luft wegbleibt. (Das Lustige ist, dass der Gag beim zweiten und x-ten Genuss zwar nicht mehr überraschend ist, aber aus reiner Gehässigkeit und Schadenfreude trotzdem funktioniert.) – Ich bin ein absoluter Fan von jeder Art von Autoverfolgungsjagden. Der Film hier eignet sich in dieser Beziehung für einen multiplen Orgasmus.
  • Kill Bill – Volume 2. Noch ein Tarrantino, aber dazu auch einer, über den man wirklich nicht viel sagen muss. Ich muss allerdings zugeben, dass mir Volume 1 besser gefallen hat. Im zweiten Teil ist mir das Verhältnis zwischen Text und Action nicht günstig genug.
  • Video Kings. Eine deutsche Komödie. Lauter unbekannte Schauspieler, vor allem, wenn man in der IMDb nachschaut. Worum es genau ging, muss ich noch einmal replizieren. Es war eine für Deutschland nicht untypische Screwballcomedy, die durchaus amüsant war, jedoch Anwandlungen von B-Produktionen aufwies.
  • X-Men 2. Toller Film. Eine ausführliche Kritik verweigert sich mir. Er hat mir gefallen. Dass ich Patrick Stewart nicht mag, tut dem Film keinen Abbruch. – Meine Topfigur in dem Film ist Karl, der Deutsche, der Teleporter, der einfach sensationell gut – auch tricktechnisch – dargestellt ist.
  • Quigley, der Australier. Ein Tom-Selleck-Australo-Western. Nicht zu kriegen. Muff. Das heißt, eigentlich schon zu kriegen. Aber ich versuche, ihn bei Videobuster mit dem folgenden Film zu bekommen:
  • Twins – Zwillinge. Und den gibt es bei Videobuster überhaupt nicht. Bei Lovefilm schon zwei Mal nicht. Da ist Geduld gefragt.
    Beide Filme immerhin müssen nicht besonders kritisiert werden. »Quigley« gilt als einer der besten Filme Tom Sellecks, und »Twins« war einer der Grundsteine für die humoristischere Karriere des Arnold Schwarzenegger, mit dem er einmal mehr zeigte, dass er mehr konnte, als bodybuilderisch hart und gnadenlos auszusehen.
  • Underworld 3 – Aufstand der Lykaner. Ohne die Beckinsale. Schade. Mit der Mitra. Fein. Das Auffallende und Besondere für mich an diesem Film ist, dass die Mitra in ihrer Rolle als Sonja, Viktors Tochter, frappierende Ähnlichkeiten – optisch wie schauspielerisch – mit der Beckinsale in den zeitlich später spielenden Teilen 1 und 2 hat. Insofern bietet selbst der dritte Teil Schlüssigkeit im Plot.
  • Lila, Lila. Ich mag Daniel Brühl als Schauspieler eigentlich nicht, und dieser Film kam in meine Sammlung, weil mir Henry Hübchen deutlich mehr zusagt. In einem gemeinsamen Film habe ich allerdings mein Vergnügen gehabt. Brühl spielt einen erfolgreichen Autor, der mit einem Manuskript Erfolg hat, das gar nicht von ihm stammt. Hübchen spielt den tatsächlichen Autor – der, wie sich am Ende herausstellt, mit dem Manuskript auch nichts zu tun hat. Ein feines Stück deutscher Filmkultur.
  • Monster House. Eine Animation. Ein bisschen Horror, Suspense, Action. Ein Streifen, der auch von Spielberg sein könnte, nachdem er mit King zwei Mal zu Abend aß. Da ist dieses unheimliche Haus, das quasi Kinder zu fressen scheint, und dieser alte Mann, der Kinder nicht leiden kann – und dann muss der ins Krankenhaus, und dieses geheimnisvolle Haus … Eine ziemlich schöne Geschichte, die sehr düster und sehr unheimlich und dennoch auch für jüngere Kinder – naja, ich würde sagen, ab 9 oder 10 Jahre – geeignet ist. Der Film hat gerade für diese Zielgruppe ein tolles Happy End.

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