Ein Brief an den Bürgermeister

Sehr geehrter Herr Dr. Rapp,

wann unternehmen Sie eigentlich etwas gegen die Raserei in der 60er Zone in Murnau-Westried?

Als ich im September 2000 bei der Firma KERN in Murnau-Westried meine neue Stelle angetreten habe, war Westried noch eine 80er Zone. Nach jedem schweren Unfall wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung verschärft – zuerst auf 60 km/h und zuletzt bis über den Abzweig Grafenaschau gen Bad Kohlgrub hinaus.
Ich empfinde die Anlässe dazu traurig, wenn nicht gar erschütternd, ich empfinde die Entscheidung der Einrichtung einer Geschwindigkeitsbegrenzung wichtig und richtig.
Jedoch empfinde ich die Inkonsequenz, mit der mit den massiven, notorischen und erheblichen Verstößen gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung umgegangen wird, als ignorant und für den Markt Murnau letztlich auch schädlich.

Ich bin seit weit über 30 Jahren selbst Autofahrer. Ich bin als solcher alles andere als ein Engel.
Aber ich bin Anwohner in der Westrieder 60er Zone. Ich bin Hundebesitzer und überquere mehrfach täglich die Staatsstraße 2062. Ich weiß von vielen Hundebesitzern in Westried und Moosrain, denen es nicht anders geht. Ich weiß auch von einigen knuffigen Streunern, die sich auch mal ohne Herrchen oder Frauchen auf die Pfoten machen, um Westried zu erkunden.
Ich bin Mitarbeiter der Firma KERN und als solcher habe ich hier eine erkleckliche Reihe von Kollegen, die tagtäglich mindestens zweimal die Staatsstraße überqueren müssen. Meine Kollegen sind mir wichtig, denn sie sind mitverantwortlich dafür, dass ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann.
Und auch die anderen Nachbarn, die hier leben, gehören hierher und haben Anspruch darauf, in einer angenehmen, gesunden und gesund haltenden Umgebung zu leben.

Ich bin kein Geschwindigkeitsmessgerät, ich kann nicht beurteilen, ob jemand 58 oder 62 km/h fährt. Aber ich kann erkennen, dass die LKWs der Spedition Wittwer und anderer Transportunternehmer deutlich schneller als 60 km/h durch die Westrieder 60er Zone brennen. Ich kann beurteilen, dass besonders gerne die Fahrer großer, nobler Karossen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit – und da gibt es Kandidaten, die es ganz sicher auf eine dreistellige Zahl schaffen – durch die Westrieder 60er Zone knallen.

Es ist nett, wenn zwei, drei Mal im Jahr für einige Stunden ein Blitzer am Straßenrand steht. Aber sobald er weg ist, geht die hemmungslose Raserei weiter – und es ist schon ein Risiko, mit dem eigenen Wagen von Murnau kommend links auf das Gelände der Firma KERN abzubiegen, weil man von hinten von einem dieser verantwortungslosen Raser – die darauf bauen können, mit ihrem Verhalten durchzukommen, weil niemand da ist, der es sieht – bedrängt und bedroht wird.

Dem Markt Murnau entgehen hier darüber hinaus nicht unwesentliche Einnahmen, die zur Herstellung einer höheren Verkehrssicherheit in Westried mehr als gerechtfertigt erhoben würden. Und sie würden zur schnellen Amortisation notwendiger Maßnahmen beitragen.

Ich fordere Sie hiermit auf, die Installation fest installierter Geschwindigkeitsmessgeräte mit Kameras in beiden Fahrtrichtungen in Murnau-Westried voranzutreiben und zu bewerkstelligen.

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