Glatt geölte Spannung

Nicola Marni
METHAN
Page & Turner/Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2012, Taschenbuch, Klappenbroschur, 509 Seiten, ISBN 978 3 442 20375 8

VORBEMERKUNG
Nicola Marni ist eines von zahlreichen Pseudonymen für das Autorenehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ich traf die beiden auf einem kleinen PassauCon des EDFC e.V. Mitte Juni 2012 und sicherte mir das Buch, das sie neben anderen als Rezensionsexemplar dabei hatten.

WORUM GEHT ES?
Wissenschaftler haben eine Möglichkeit gefunden, Methan in flüssiger Form als Energiequelle zu erschließen. Aber noch bevor die industrielle Produktion überhaupt ins Auge gefasst werden kann, gibt es Probleme. Ein Flugzeug mit Wissenschaftlern stürzt ab, eine Wissenschaftlerin verschwindet und taucht wieder auf, Horden von Geheimdienstagenten hängen sich an sie dran und auf einem Schiff der norwegischen Hurtigruten-Linie kommt es zu Todesfällen, Entführungen ins Nordpolarmeer, einer Beinahekatastrophe, einem Flugzeugabsturz, einer Flucht, einer Rettung und einem Happy End.

WIE IST DER STIL?
Routiniert, glatt, spannend, einwandfrei. Das Buch ist nicht literarisch wertvoll, aber es ist in höchstem Maße unterhaltsam. Spannungsliteratur, wie sie sein soll.

WAS GEFIEL NICHT?
Nichts. Naja, doch. Ein paar Kleinigkeiten in der Figurenzeichnung könnte man beanstanden, aber ob die Beseitigung einiger kleiner Klischees notwendig gewesen oder dem Gesamtplot nicht gar abträglich gewesen wäre, da bin ich mir nicht sicher.

WAS GEFIEL?
Dass meine Erwartungen an den Roman erfüllt wurden. Ich fühle mich auch nachträglich gut unterhalten und bin durchaus erfreut, dass es um die beiden Helden – Torsten Renk und Henriette von Tarow – möglicherweise eine Serie geben wird, denn »Methan« ist bereits das dritte Abenteuer mit den beiden.

EIN PAAR ZITATE GEFÄLLIG?
Eines nur, als Zeichen dafür, dass einem auch bei einem großen Verlag Dinge durch die Lappen gehen können: »Nach einem kaum unmerklichen Zögern ließ sie sich in das U-Boot helfen.« (S. 497) Ein »kaum unmerkliches Zögern« … da gerieten mir satirische Bilder von Comicfiguren, die sich sehr widerstrebend in Sandboden stemmen, vors Auge.

ZU EMPFEHLEN?
Ja.

NOCH WAS?
Notiz an mich selbst: Die anderen Bände, »Die Tallinn-Verschwörung« und »Die geheime Waffe«, noch besorgen.

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